Hallo Ralf, Hallo zusammen
menaralf hat geschrieben:
auser Susanne hat leider "keiner" bis jetzt meine Frage beantwortet : "hat jemand erfahrung mit Antibellhalsband??".....
ja es stimmt schon, Du hast gefragt: ...hat jemand Erfahrung mit Antibellhalsband??
Das konnte man auch so interpretieren das es darum geht, unerwünschtes Bellen zu verhindern. Und es gab gut gemeinte Antworten mit dem Hintergrund von vielen Jahren Hunderfahrung, die helfen sollten.
Vielleicht wolltes Du auch nur eine Bestätigung Deiner Vorgehensweise aus dem Forum, dann wäre die Frage so präziser gewesen: "Hat jemand
gute Erfahrungen mit Antibellhalsband"..
.und kann mich bestätigen..
Ich habe sehr wohl die von Dir gestellte Frage versucht, aus meiner Sicht zu beantworten. Und ich habe übrigens auch eigene Erfahrungen mit Erziehungshalbändern (nein, nicht die Elektrotacker, das würde ich meinem Hund niemals antun) auf die ich
nicht besonders stolz bin. Für mich kommt der Einsatz dieser Geräte nicht mehr in Betracht, egal wie sie funktionieren. Diese, meine eigenen Erfahrungen, habe ich geschildert und versucht andere Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Auch auf die Gefahr hin, wieder falsch zu antworten, komme aber noch mal gerne auf meine Sicht der Bellproblematik zurück, vielleicht ist es ja auch für andere Hundehalter mit ähnlichen Problemen interressant:
Es ist in der Hundeerziehung sicher so, das man ein Phänomen wie z.B. "bellen" nicht isoliert von Hund
und Halter und losgelöst von der Gesamtsituation betrachten sollte. Zumindest dann nicht, wenn man die Ursachen und nicht nur Symtome beseitigen will. Und ob man nun möchte oder nicht, Verhaltensprobleme unserer Hunde haben fast immer ihre Ursache auch im Verhalten ihrer Halter.
Warum bellt Mein Hund? Was ist seine Motivation? Das ist die erste Frage die man sich stellen sollte.
Du glaubst Dein Hund bellt, weil :
1) ....ihm manches zu langsam geht...-
2.)...er sich freut....
Mit jedem Verhalten Dir gegenüber, insbesondere mit dem "Nervigem", wie bellen, winseln, drängeln usw. verfolgt Dein Hund einen bestimmten Zweck...er bellt z.B. weil Du ihm Futter geben sollst, weil Du ihn nach draußen lassen sollst, weil er Sozialkontakt mit Dir möchte, es geht ihm einfach irgendwas zu langsam, usw.
Drängendes, forderndes Bellen ist oft ein Erziehungsversuch des Hundes am Herrchen. Und oft haben Hunde Erfolg mit ihrer Methode, sie agieren durchaus geschickt und ausdauernd. Wenn man nur lange genug und heftig genug nervt, bekommt man was man will....
Beispiel: Wenn Felix im Auto zu einem Parkplatz befördert wird und quengelt, winselt oder gar bellt geht die Autotür nicht auf. Erst wenn er ruhig ist und sich setzt, geht die Tür auf. Will er ohne Kommando nach draußen springen verhindere ich dieses. Erst auf meine Aufforderung geht es nach draußen. Punkt.
Wenn ich nicht möchte, das mein Hund mich kommandiert bzw. versucht mit Bellen zu bestimmen was geschieht, darf er mit seinen Erziehungsversuchen möglichst
niemals Erfolg haben.
Man denke nur mal an den Fall eines quengeligen Enkelkindes vor der Supermarktkasse...da wird gequengelt ohne Ende bis zum Hinwerfen auf den Boden und mit den Fäusten schlagen - warum? Weil man gelernt hat, das man ja doch irgendwann seinen Willen bekommt. Opa oder Oma werden schon weich werden...und wenn ja - der ideale Verstärker dieses Verhaltens.
Wie würdet ihr denn einem Kind das Quengeln abgewöhnen? Mit einem Antiquengel-Erziehungshalsband?
Ich sehe zunächst mal die Möglichkeit, die Motivation für ein Quengeln zu nehmen. Einfach indem es keinen Erfolg hat. Nie! Das Kind wird nach einer gewissen Zeit (Konsequenz ist gefragt!) einsehen das sein Verhalten nicht zum Ziel führt und es immer seltener zeigen.
Um beim Bellen im Auto zu bleiben: Stehenbleiben sitzen lassen und nicht weiterfahren bis Hundi artig ist...eigentlich leicht , allerdings muss man schon sehr konsequent sein.
Ein weitere Möglichkeit ist schon genannt worden, ein Abruchkommando "Nein", "Schluss" oder was auch immer einzuführen. Das könnte man auch bei anderen Gelegenheiten noch benutzen...
Bei beiden "Methoden" wird natürlich das richtige Verhalten(z.B. "Ruhigsein") möglichst zeitnah belohnt. Wenn möglich, genau mit der Belohnung die der Hund gerade sowieso wollte.
Beispiel: Meine Hund hat eine gut riechende Hündin (einer der stärksten Motivatoren überhaupt, noch vor Leckerchen und Jagd

) entdeckt und will zu ihr hin. Wenn ich ihn abrufe und er kommt zu mir, setzt sich artig hin, bekommt er wenn möglich, als Belohnung für seine Impulskontrolle, die Möglichkeit mit der Hündin zu flirten...auch so kann man belohnen.
LG und nichts für ungut,
Freddy mit Felix
PS: Gute Hundeerziehung fängt immer bei mir selber an..und meiner Fähigkeit zur Selbstreflektion und Selbstkritik...wir haben alle Fehler gemacht und machen sie noch. Wichtig ist dass man daraus lernt, wenn möglich schon aus den Fehlern anderer....