Achtung Katze

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
TerrierLady

Re: Achtung Katze

Beitrag von TerrierLady » Mo 19. Jul 2010, 06:44

Guten Morgen,

ich hab auch so ein "Katzenliebendes Monster" . . .

Gruß Ulrike

Edith

Re: Achtung Katze

Beitrag von Edith » Mo 19. Jul 2010, 08:35

Hallo und guten Morgen,
bei Festa ist es etwas komisch. Die Katzen in der Nachbarschaft werden "verbellt", beim Gassigehen muß ich die Leine kurz halten und immerwieder ein langezogenes "neeeeeiiiiin" von mir geben, dann klappt es auch das sie ohne bellen vorbeigeht. Es gibt aber auch die Situation an einem eingezäunten Grundstück wo zwei Katzen leben die das Grundstück nicht verlassen. Die kommen an den Zaun gelaufen und Festa ist ganz freundlich und begrüßt die beiden nacheinander durch den Zaun. Sie könnten sich fast ein "Bussi" geben. Durch Rute wedeln ist wohl klar, das es freundlich gemeint ist. Mh, verstehe einer die Hunde, mal wird verbellt mal wird veliebt begrüßt, (wie bei den Menschen, den einen mag man, den anderen nicht :dog_blush )

Noch einen schönen abgekühlten Tag und liebe Grüße
Edith mit Festa (die gerade wieder die Katze verbellt)

Teddy.

Re: Achtung Katze

Beitrag von Teddy. » Mo 19. Jul 2010, 09:08

Hallo,

da mich unsere Parterre-Akrobaten mal gefragt haben: "Interessiert er sich nicht für Katzen?", versuche ich mal meine Gedanken dazu zu ordnen:

Im allgemeinen gibt es eine Reaktionsdistanz, unterhalb derer Hund auf Reiz anspricht (Ich hatte das Problem mit Darco und gewissen anderen Hunden) und sich dann bei Verkleinerung der Distanz immer weiter in die Erregung steigert. Kommt man dem Reiz zu nahe, kann man nur noch mechanisch die Distanz wieder erhöhen (wegziehen...)

Bleibt man in der Nähe der Reizschwelle, ist Hund noch ansprechbar, beispielsweise mit Spielzeug/Leckerli ablenkbar oder mit Unterordnungsübungen beherrschbar.

Ist natürlich schwierig, wenn die Katze sozusagen direkt vor der Haustür wartet. Schön wäre es, wenn man eine Katze kennt, die auch an der Leine geführt werden kann. Die könnte man dann an das andere Ende der (wenig befahrenen) Straße bestellen und die Distanz langsam verringern und bei Ansprechen wieder vergrößern.

Das Problem mit dem Leinenbeissen läßt sich mit einem Maulkorb prima lösen, auch wenn es dann mit dem Spielzeug und dem Leckerli etwas kompliziert wird.

Eine weitere Möglichkeit bietet ein Halti, damit kann der Blick des Hundes vom Zielobjekt weggelenkt werden.

Ich hoffe, die Hinweise sind hilfreich.

So, jetzt noch die Erläuterung zur obigen Frage:
Teddy "fing" sich Katzen auf dem Baum in unserem Garten und wunderte sich, warum die zum Spielen nicht wieder runterkamen... Das war den Kindern bekannt.
Irgendwann habe ich ihm dann mal beim Spaziergang erläutert, daß Katzen tabu sind. Da gibt es im Quartier so Modelle, die nicht weglaufen. Zum Üben sehr praktisch. Wir umrundeten in angemessener Form die Katze (lustig konstruierte Wesen: die Katze folgte uns mit den Augen, bis wir in ihrem Rücken waren, zuck 360° Drehung des Kopfes und sie hatte uns wieder im Blick.) Teddy ziemlich erregt, aber er zog nicht an der Leine.
Als wir dann mit den Kindern unterwegs waren - sie lieben es, Teddys Leine zu halten - hatte ich plötzlich die Leine wieder in der Hand ("Da vorne sitzt eine Katze!"). Auch gut, ich mußte Teddy noch nicht mal ins Fuß holen, er ging ca. 1m vor mir am Straßenrand, ich hörte ihn deutlich erregt atmen, aber er richtete seine Schritte nicht in Richtung Katze, sondern ging artig geradeaus vorbei. Dann kam die erstaunte Frage nach seinem Katzeninteresse :-)

Milli hat es sich von einer Katze erklären lassen. Sie lief nichtsahnend unangeleint vor mir auf dem Bürgerstein, als aus einer Mülltonnennische plötzlich eine Katze auf sie zu bretterte. Milli ist so erschrocken, daß sie in den Rinnstein kugelte. Danach konnten wir problemlos an Katzen vorbei. Als sie am Samstag nach langer Zeit unseren Hügel wieder hochgelaufen ist, wollte sie einer Katze nach (in Luxembourg scheint das nicht so streng verboten zu sein :-)), aber mein Ruf ließ sie in der Bewegung einfrieren!

Vielleicht stellt bei Euren ATs ja auch mal jemand die Frage: "Interessiert sie/er sich nicht für Katzen?"

lg
Dina

grizzly

Re: Achtung Katze

Beitrag von grizzly » Mo 19. Jul 2010, 10:48

Hallo Birgit!
Bist du dir sicher, dass sie Katzen haßt oder könnte es sein, dass die Situation schon so verfahren ist, dass sie so hochdreht. Ich kenne weder dich noch deinen Hund. Kann nur von uns ausgehen. Wir haben das Katzenproblem nicht so schlimm, liegende, sitzende Katzen sind egal - muß aber schon aufpassen laufende Katzen sind schon SEHR interessant. ABER ich will nur mal meine Gedanken dazu in den Raum stellen:

Leinenbeißen bei Grizzly heißt: bin gerade dieser Situatuation nicht gewachsen, ich stehe neben mir. (So in etwa). Irgendetw. war im zuviel. Er sucht ein Ventil für den Druck. Hat nichts mit Aggression zu tun (nochmals bei uns kann bei euch anders sein)

Wenn ich mich in deine Situation mit meinen Hund hineinversetze kommt dabei heraus: Wir gehen vor die Tür, ich schau schon wo sind die Katzen, nehme die Leine kurz, Grizzly bemerkt meine Anspannung: oh super wir gehen jagen.... Dann erscheint das Objekt der Begierde: ich kann nur mehr mit aller Kraft an der Leine halten, damit er mich nicht hinschleift und somit hab ich schon auf ganzer Linie verspielt, ich kann nur noch halten, ich schäme mich, dass ich meinen Hund nicht besser im Griff hab, werde wütend und ratlos und zieh in dann irgendwie vorbei. Ja Hund hat nichts gelernt Frauchen, ist sich sicher, dass sie total versagt hat ABER immerhin Katze lebt. So schraubt sich die Situation von einem zum anderen Mal hoch.

Also zuerst einmal: durchatmen, sich sagen es ist so wie es ist, falls es wieder passiert nehme ich es nicht mehr so persönlich und dann lege ich mir einen Plan zurecht. Wie will ich die Situation meistern? Genau durchdenken wie ich Schritt für Schritt vorgehe. Hast ja schon eine Menge Tipps bekommen. Aber das wichtigste ist, dass ihr beide nicht die Nerven verliert. Mir hilft da mein Mann und zwar so: Hund im Geschirr mit längerer Leine, die mein Mann hält. Er sagt nichts, tut nichts aber er sichert mir den Hund somit kann ich mit Leine am Halsband und mind. einer freien Hand lockerer an die Sache rangehen. Bin nicht mehr so angespannt, gehetzt. Vielleicht einmal die Situation aussitzen, d. h. ihr bleibt einfach so lange stehen bis es ihr zu blöd wird. Wenn ihr soviele Katzen habt könnt ihr ja toll üben.

Wie gesagt bei euch kann es ganz anders sein, wollte dir nur meine Gedanken mitteilen.

lg und Kopf hoch Regina u. Grizzly (der von Rüden nicht so begeistert ist=unsere Baustelle :( )

pivi

Re: Achtung Katze

Beitrag von pivi » Mo 19. Jul 2010, 13:31

Hab ich. Die dreht echt am Rad. :dog_ohmy
@ Michael

Wenn du einen Maßstab möchtest, vielleicht eine Skala von eins (nicht so schlimm) bis zehn, dann hast du
VIER erlebt... :(

@ Dina

Die Intensität ihrer Verhaltensweise ist nicht unbedingt entfernungsabhängig. Hat sie eine Katze entdeckt oder gerochen, gibt sie alles. Wenn wir an einem solchen Tier vorbei sind, ist die Erregung längst nicht weg, versucht sich dann auch ununterbrochen umzudrehen, dann ist Zola aber auch schon wieder ansprechbar!
Eine Katze, die an der Leine geführt wird, kenne ich leider nicht, weiß auch nicht, ob es so tolerante Katzenbesitzer
überhaupt gibt, die es mit uns üben würden- würde mir aber gefallen.....
Leinenbeissen läßt sich mit einem Maulkorb prima lösen,
Über einen Maulkorb muss ich nicht 1 Sekunde nachdenken, geht gar nicht.


@ Regina
Leinenbeißen bei Grizzly heißt: bin gerade dieser Situatuation nicht gewachsen, ich stehe neben mir. (So in etwa). Irgendetw. war im zuviel. Er sucht ein Ventil für den Druck. Hat nichts mit Aggression zu tun (nochmals bei uns kann bei euch anders sein)
Glaube schon, dass das ein aggressionsbeladenes Verhalten ist, sie beißt ja nicht nur in die Leine, sondern schüttelt sie auch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sie Katze auch schütteln würde :dog_angry
Zola hatte neulich mal einen Maulwurf in der Wiese gefunden und apportiert, er war putz munter, obwohl er doch von ihr getragen wurde, sie hat ihn frei gegeben und das Geschehen aufmerksam beobachtet, was auch ihrem eigentlichen Naturell entsprechender ist :dog_laugh
h mich in deine Situation mit meinen Hund hineinversetze kommt dabei heraus: Wir gehen vor die Tür, ich schau schon wo sind die Katzen, nehme die Leine kurz, Grizzly bemerkt meine Anspannung: oh super wir gehen jagen
Um uns herum wohnen wirklich viele Katzen und Zola verläßt das Haus bestimmt immer mit Hintergedanken,
möchte an dieser Stelle betonen, dass es noch nie zum Jagen gekommen ist, weiß aber auch, oder so schätze ich die Situation ein, wenn Zola auch nur einmal die Möglichkeit hat, würde sie bis zum 'Weltende' laufen und wäre durch nichts zu bremsen, darf gar nicht drüber nachdenken....
Weiß nicht, ob ich vor der Haustüre angespannter bin, passe ja eh immer und überall auf.
Vielleicht einmal die Situation aussitzen, d. h. ihr bleibt einfach so lange stehen bis es ihr zu blöd wird. Wenn ihr soviele Katzen habt könnt ihr ja toll üben.
....weiß nicht, ob Zola vor meinem Hungertod, einem Herzschlag erliegen würde ;)

LG
Birgit

Eddi

Re: Achtung Katze

Beitrag von Eddi » Mo 19. Jul 2010, 13:48

Hallo Birgit,

mein Stallkater ist Kummer gewöhnt, Leinenführig ist er nicht, aber falls Du den Weg hierher mal schaffen solltest, würde ich ihn instruieren, hinterm Zaun sitzen zu bleiben. Dann kann ich dir auch was zu essen bringen, während Du auf Zolas Herzattacke wartest :dog_wink Und verzwingerte Kazen als Betrachtungsobjekt gibts auch. Und ich könnte dann mal brüllen :dog_laugh

Ich frage mich, ob eine "Desensibilisierung" in solchen Fällen Erfolg bringen kann. Vito von Nadine ist jedenfalls nicht dauerhaft bei allen, aber von den hier eingesperrten Katzen überzeugt, daß man sie in Ruhe lassen soll.

Macht Zola das eigentlich auch, wenn sie von einem anderen Familienmitglied geführt wird?

LG
Eddi :Katze

pivi

Re: Achtung Katze

Beitrag von pivi » Mo 19. Jul 2010, 20:02

Hi Eddi,

...diese ganzen Angebote kann man doch gar nicht ausschlagen... :D

Und wenn Zola danach eine Therapie braucht, was dann :dog_ill
Macht Zola das eigentlich auch, wenn sie von einem anderen Familienmitglied geführt wird?
---aber sicher doch :dog_tongue


Birgit

sijuto

Re: Achtung Katze

Beitrag von sijuto » Mo 19. Jul 2010, 20:32

pivi hat geschrieben:
Macht Zola das eigentlich auch, wenn sie von einem anderen Familienmitglied geführt wird?
---aber sicher doch :dog_tongue
Hi Eddi,
ist bei uns auch so - egal, wer mit ihm unterwegs ist ...
Liebe Grüße
Silke

Eddi

Re: Achtung Katze

Beitrag von Eddi » Mo 19. Jul 2010, 20:52

Na dann bitten wir doch am besten die Katzenbesitzer, ihre Tiere möglichst gesund zu ernähren, sie parasitenfrei zu halten, aber mit Medikamenten, die unseren Hunden nicht schaden und ....

Hm, nein? :dog_huh

Ich weiß aber auch nicht, Wüsti flippt ja auch rum, aber bei ihm ist es nicht so aggressiv, ich kann das Leine in die SChnauze nehmen verbieten und er bleibt mow ansprechbar.
Mir fällt es schwer so theoretisch neue Gedanken dazu zu finden. Ich reagiere auch in solchen Situationen sehr spontan, allerdings auch durchaus heftig, wenn Hundi heftig ist. Vielleicht läßt das aber erst gar nicht so eine Eskalation zu?

Wie schaut das denn aus, wenn Zola oder Tom losgelassen eine Katzenspur haben? Oder mal eine Katze nicht abhaut? Owei, ich seh schon meinen armen Luc beim Windhundrennen siegen.....
Vito hat mal ein Erfolgserlebnis gehabt (hm, lecker Katzele), Nadine, wie ist er denn jetzt inzwischen dabei zu händeln? Bei uns im Garten geht er mächtig ab und hört dann auch fast nicht mehr. Aber nur bei den freilaufenden, die im "Gfängnis" ignoriert er inzwischen.
Was um Katzenfreund zu werden am Rande:
Vito also volle Möhre hinter Woodoo (sehr freundlicher Kater) her, der konnte es gar nicht fassen, unsere Erdels tun doch nix :dog_blink Woodoo hätte das rettende Gartenhäuschen nicht mehr erreicht, da schießt seine Freundin unter diesem heraus (sie ist sehr scheu und sogar bei unseren Hunden weg) und springt dem Vito ins Kreuz. Da der sich umdrehen musste, konnte Woodoo unters Häuschen schlupfen und die andere Katze auch. Das war aber mal mutig. Und altruistisch! Er hätte nun die andere fast gepackt, aber beide kamen mit Herzklabaster und einem dicken Schrecken davon. Puh, nochmal gut gegangen.

Wüsti ist da um Klassen schwächer. Er mag gerne hinterher düsen aber das wirkt nicht so heftig. Er scheint dabei noch einen Rest Ansprechbarkeit zu bewahren, obwohl er ja bewiesen hat, daß er zupackt. Aber gleich geschüttelt hat er auch nicht, obwohl es ja auch daran liegen kann, daß ich sofort auf Wüsti lag und die SChnauze samt Kater gesichert.

Blödes Thema :dog_wacko

LG
Eddi :brav

sijuto

Re: Achtung Katze

Beitrag von sijuto » Mo 19. Jul 2010, 21:08

Hi Eddi,
Katze, die nicht abhaut sieht gewiss ebenso schlecht aus, wie Igel, der nicht flüchtet.
"Spur" geht noch soeben, da ist er Dank "Superschlachtruf" abrufbar - Leine schlagen entfällt dann ja eh, da keine dran ...

An der Leine ist es - jetzt kommt meine "Theorie" dazu: Schlichtweg Frust.
Stinksauer ist er, nicht so zu können, wie er will - generell unser bzw. sein "Manko" (ich persönlich hab eine relativ hohe Frustrationstoleranz ;-) ).

Bei Katzensichtung im Garten versucht er den Zaun zu zerlegen (auch schon geglückt), an der Leine lässt er Dampf an eben der ab. Bin ich schnell genug und biete ihm das Spieli zum Abreagieren an, schüttelt er das tot. Ist natürlich auch nicht schön, macht ihn aber "führbarer". Hat er aber erst die Leine zwischen den Zähnen nimmt er das Spieli nicht mehr (hab ich aber auch noch nicht oft versucht, weil ich zum einen damit zu kämpfen hab, ihn so überhaupt zu halten und zum anderen nicht unbedingt dieses blöde Leine töten mit Spielzeug belohnen will).

Aber hach, das ist ja gar nicht mein Thread, ich hoffe, wir weichen nicht zu sehr von Zolas Verhalten ab ...

Im übrigen lief es bei uns tatsächlich am Besten mit Maulkorb - logisch - bzw. mit der Kettenleine - so von Sinnen ist er dann doch nicht, dass er die schlägt.

Liebe Grüße
Silke

PS. Gleiches Verhalten übrigens bei Wildsichtung an der Leine und oft (meistens) angeleint bei entgegenkommenden Hunden ...
M.E. macht die Leine die Situation erst recht schlimm ...

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