Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Christine

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von Christine » Sa 20. Nov 2010, 21:08

Hallo Joachim,
ist das richtige Video verlinkt, in dem man einen Airedale im Zeitraffer auf einem Bett sieht? Was ist daran schlimm?
Grüße
Christine

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Eddis
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Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von Eddis » Sa 20. Nov 2010, 21:25

Moin Kathrin, was willst du denn mit einem AT, wenn du den ganzen Tag arbeiten gehst? Abends fällt die Hausarbeit noch an und das Pferd muß bewegt werden.

Wir haben recht flexible Arbeitszeiten, doch es gibt Tage, da ist mein Mann im Ausland und ich muß für den Kollegen mit arbeiten. Hund Eddi wäre dann 9 Stunden alleine im Haus. Was bei einer Arbeitszeit von 8 Stunden ja normal ist. Ich bin fest davon überzeugt, daß er das durchhalten würde, ohne etwas zu beschädigen oder auf den Teppich zu pinkeln. Doch es wäre für ihn stinklangweilig! Also geht er in eine Hundepension an diesen Tagen. Ist zwar auch nicht optimal, doch dort hat er Beschäftiogung und Bewegung.
Du mußt nun nicht hundelos bleiben, der AT ist nur die verkehrte Rasse. Es gibt doch Hunderassen die gern den Tag verpennen und nicht gern weit laufen.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

lulu

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von lulu » So 21. Nov 2010, 09:56

lulu hat geschrieben: Mit drei Jahren war es dann für Lucas kein Problem, den Tag über allein zu sein und auf uns in der Wohnung zu warten. Natürlich nach einem ausgedehnten gemeinsamen morgendlichen Runde mit allen Schikanen (auch im Winter mindestens eine Stunde früher aufstehen als die Kollegen).
Hallo Katrin,
Ich muss unbedingt ergänzen, dass Lucas damals nicht viel mehr als 6 Stunden allein war. Ich hatte für ein Jahr eine Qualifizierungsmaßnahme. Beginn 8:00 Uhr, Ende 14 Uhr. 5 Minuten Fahrtzeit von zu Hause - auch Mittagsbesuche möglich.
Liebe Grüße von Christoph Und Rudel

Rover

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von Rover » So 21. Nov 2010, 10:08

Hallo,

Petra, das hast Du sehr schön geschrieben:
Wenn man dann zu dem Schluss kommt: Ich krempele in meinem Leben einiges um, weil ich mir nicht mehr vorstellen kann, ohne Hund zu leben, und mache mir ehrliche Gedanken über die Organisation, dann ist man sicher auf dem richtigen Weg.
Genau das ist der springende Punkt - und die Tatsache, dass dieses Umkrempeln keine vorübergehende Erscheinung ist, sondern ein Hundeleben lang andauern muss!

Viele Grüße, Kerstin

Christine

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von Christine » So 21. Nov 2010, 10:41

Rover hat geschrieben:Hallo,

Petra, das hast Du sehr schön geschrieben:
Wenn man dann zu dem Schluss kommt: Ich krempele in meinem Leben einiges um, weil ich mir nicht mehr vorstellen kann, ohne Hund zu leben, und mache mir ehrliche Gedanken über die Organisation, dann ist man sicher auf dem richtigen Weg.
Genau das ist der springende Punkt - und die Tatsache, dass dieses Umkrempeln keine vorübergehende Erscheinung ist, sondern ein Hundeleben lang andauern muss!

Viele Grüße, Kerstin
Genau so ist es und was dabei noch wichtig ist, man muß dieses Umkrempeln mit Freude machen und zwar all die vielen Jahre lang. Wenn man sich vorstellen kann, dass man vielleicht auch mal der guten, alten Zeit hinterher trauert, sollte man das ganze Vorhaben noch mal gut überlegen. Meine Arbeitskollegen halten mich für völlig bekloppt, dass wir uns freiwillig "zum Sklaven unserer Tiere" machen, aber wir lieben es. Übrigens würde eigentlich zu meinem Job Reisetätigkeiten gehören, meine Chefs habe mittlerweile verstanden, dass ich für unsere Tiere und somit für mein Glück (hört sich ein bißchen pathetisch an) mit Handkuß und ohne 1 Sekunde zu zögern auf meine "Karriere" verzichtet habe. Mittlerweile nimmt man sogar darauf Rücksicht, daß ich in der Mittagspause heim muss.

Viele Grüße
Christine

lulu

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von lulu » So 21. Nov 2010, 13:09

Ja, ihr Airedalejunkies,
dieses "zum Sklaven eures Tieres machen" habe ich auch schon des öfteren zu hören bekommen.
Anfangs habe ich versucht zu erklären, dass man ein Vielfaches dessen, was man seinen Tier gibt, als Verbesserung der eigenen Lebensqualität zurück bekommt. :herat :brav :herz
Inzwischen lächele ich nur noch und freue mich meines Lebens mit Lucas. :P :dog_tongue2 und denke "Vielleicht habt ihr auch noch mal das Glück, eure Meinung ändern zu können".
Liebe Grüße vom Dreamteam Christoph & Lucas

Rover

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von Rover » So 21. Nov 2010, 15:26

Ach, toll, dass Ihr Euch auch anhören müsst, man mache sich doch nicht zum Sklaven eines Tieres! :dog_nowink

Eine Omi aus dem entfernten Verwandtenkreis titulierte uns auch mal so. (seitdem ist das unter uns die Sklaventreiber-Oma :dog_biggrin ).
Wir haben dann eine Weile später einfach gesagt, dass unser Sklaventreiber jetzt heim will und wir deshalb gehen müssen (leider, leider :dog_tongue2 ) - und waren sehr fröhlich über diese tolle, unerwartete Ausrede!

Schönen Sonntag noch,
von Kerstin

kaddi83

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von kaddi83 » So 21. Nov 2010, 20:02

Nabend zusammen,

puuh, da hat sich ja die letzten Tage über einiges zusammen gesammelt.

Also ich denke schon, dass ich bereit dazu bin mein Leben für ein weiteres Tier umzustellen. Es gibt viele Menschen, die so etwas nicht begreifen können. Mein Leben hat sich bislang immer nach meinen Tieren gerichtet. Umso schöner ist es, dass ich bald mit meinem Pferd zusammen auf einem Grundstück leben werde.
Daher denke ich, dass es kein Problem darstellen würde, Hund, Pferd und Hof unter einen Hut zubringen. Das Problem ist eben wirklich die Berufstätigkeit.
Obwohl ich mir schon Gedanken darüber gemacht habe...der Hund würde natürlich nicht 9 Stunden im Haus eingesperrt sein, da bin ich absolut dagegen. Ich dachte eher an ein schönes Plätzchen im Stall, wo er Platz hat sich zu bewegen und auch sein Geschäft verrichten kann, solange ich nicht vor Ort bin.

Ich werde mir die ganze Sache natürlich noch gut und vor allem oft genug durch den Kopf gehen lassen. Es gibt nichts Schlimmeres, als undurchdachte Sachen nur seines Egos wegen.

Von meiner Arbeitszeit her bin ich auch relativ flexibel, Gleitzeit und nicht weit weg von zu Hause. Die Mittagspause zu Hause zu verbringen wäre also kein Problem. Ich habe auch noch meine Eltern, die allerdings derzeit auch noch berufstätig sind. Das sieht in drei Monaten auch schon etwas besser aus, wenn ein Teil in Rente geht :dog_happy
Doch auch hier sind dann nur begrenzte Möglichkeiten, da sich meine Ellis noch 70 km entfernt von mir befinden.

Ich hoffe auf weitere Erfahrungsberichte, auch gerne sogenannte Gehirnwäschen :dog_laugh

LG
Kaddi

Christine

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von Christine » Di 23. Nov 2010, 21:40

Hallo Kaddi,
entschuldige bitte die Neugier, aber Du hast dann schon mehr als 1 Pferd bei Dir am Haus stehen?
kaddi83 hat geschrieben:da sich meine Ellis noch 70 km entfernt von mir befinden.

Wollen Deine Eltern in Deine Nähe ziehen? Wenn ja, wäre es ja vielleicht eine Überlegung wert, ob Du so lange noch abwarten kannst. Da sie ja auch einen AT haben, werden sie ja dann sicher gerne Hundesitterdienste übernehmen, was für Dich die Planung einfacher machen würde.
Grüße
Christine

terriertussi

Re: Voll berufstätig, kann man dem Tier gerecht werden?

Beitrag von terriertussi » Di 23. Nov 2010, 22:03

Hallo an alle,
ich will mal ein bisschen ketzerisch sein: Das TierSchG sagt aus: einem Zwingerhund muss man 3 h täglich Familienanschluss ermöglichen und einem Stubenhund sind 3 h für sich allein zuzubilligen.... und ehrlich, schon das passiert oft so nicht: Zwingerhunde werdewn nur zum Sport rausgeholt und sind sonst ganz allein sich selbst überlassen und die armen Stubenhunde haben oftmals weder Rückzugsraum noch eine "Auszeit" von der Familie...

Ich denke, wenn es die Möglichkeit gibt, dass der Hund Gesellschaft hat und sich ablenken kann bzw. immer mal nach ihm geschaut wird, wird er auch ein glücklicher Hund sein bei 9 h Alleinsein. Vorausgesetzt, der Besitzer ist dann nach Feierabend als Familienmitglied, Spielkamerad und Kuschelfreund bis zum ins-Bett-gehen für seinen Hund da. Natürlich darf man sich auch mal was Persönliches vornehmen, oft genug kann der Hund da trotzdem mit und bei 1-2x die Woche ein kürzeres, aber umso intensiveres Zusammensein mit dem Besitzer ist nichts einzuwenden.

Tiere sind eine riesen Bereicherung des Lebens und ich kann nicht verstehen, warum man sich diesen Traum nicht erfüllen sollte, nur weil man arbeiten geht.

Liebe Grüße
Benita

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