Hallo,
ich persönlich finde mit Zecken muß man sich nicht verrückt machen, aber möglichst wenig am Hund festbeißen haben ist schon sinnvoll.
Die Borreliose ist sicher ein untergeordnetes Problem. Erstens wg der (iA!) relativ späten Erregerübertragung und zweitens wegen der wie Michael rivhtig sagt relativ geringen Empfindlichkeit der Hunde ggüber dem Erreger.
Die Hauptproblematik bei Borreliose ist, daß sie eher keine akute Erkramkung auslöst, sondern nach Infektion der Körper zu überschießender Reaktion neigt und die Immunkoplexe, die dann abgelagert werden machen die rheumatischen oä Beschwerden. Genau darum ist inzwischen die Impfung auch nicht mehr zu empfehlen. Dabei nistet sich der Erreger auch gemütlich in Gelenkflüssigkeit und so ein, wo er eben kaum durch Antibiotika erfaßt werden kann und vor dem direkten Angriff der körpereigenen Abwehr versteckt ist.
Deshalb sollte bei Verdacht (Wanderröte, die aber nicht sein muß und leicht -besonders im befellten Hund- mit anderen Rötungen durch andere Infektionen verwechselt werden kann) gleich das Antibiotikum gegeben werden, ehe sich die Borrelien aus der Blutbahn in die anderen Regionen verkrümeln. Das andere Problem ist, daß die Borrelien zwar relativ empfindlich uf dieverse ABs sind, diese aber eben oft schlecht an den Wirkort gelangen. Nicht jedes AB verteilt sich in allen Geweben gleich gut.
Eine viel größere Gefahr stellen die Infektionen mit Blutparasiten dar, Anaplasmen( früher Ehrlichen) , Babesien usw. Mir entzieht sich die jeweils gültige Klassifikation ab und zu, da wird dauernd dran rum geforscht und alle paar Jahre werden sie neu eingeteilt. Aber für die Behandlung ist das egal, wie sie heißen, sie lassen sich alle relativ einfach mit relativ gut verträglichen ABs bekämpfen. Sie sind nur kleine Biester, die sich der Diagnostik gern entziehen. Aber inzwischen sollte es sich bei dem letzten TA rumgesprochen haben, wie verbreitet sie sind und auch bei unklaren, untypischen Symptomen lieber mal ein paar Untersuchungen mehr gemacht, als ewig gewartet. Unbehandelt gibt es zwar ein ganz gute Selbsheilungsrate, aber sie zerstören Blutkörperchen und machen dadurch Folgeschäden (Nieren, Leber...) die man nicht unbedingt braucht und v.a. kann Hundi auch durchaus an der Anämie, die dadurch entsteht sterben und an durch die Immunbeanspruchung sekundären Infektionen erkranken. Todesfälle sind jedenfalls häufiger als bei Borreliose.
Aus dem GRund bin ich sehr für Zeckenprophylaxe. Denn nur Zecken, die nicht anbeißen sind gute Zecken.
Welches Präparat bei welchem Hund am besten wirkt, muß man ausprobieren. Frontline in normaler Dosierung klappt bei immer weniger Exemplaren. Höher dosiert funktioniert es noch ein weing besser.
Exspot fand ich nach 2 Jahren rum experimentieren am besten. Hunde, die täglich ins Wasser gehen, brauchen uU sogar alle 3 Wochen. Andere kommen 2 oder 3 Monate aus. Nicht funktionieren resultiert meist aus Anwendungsfehlern.
Freddy und die Foris, die seinen Zeckenschreck auch probiert haben, berichten von ähnlicher Fast-Null-Befallsrate. Allerdings erfordert es eine sehr konsequente tägliche Anwendung.
Nach wie vor bin ich mir nicht sicher, ob die tägliche Kontamination mit Neemöl etc so völlig unerheblich für den Hund ist, aber inzwischen hat mich der Zeckenschreck schon überzeugt. Paßt halt nur nicht in meinen Tagesplan. Ich möchte nicht 2-3 Hunde täglich einreiben, zumal ich auch spontan zu den Pferden fahre und dann wird es irgendwann unpraktisch.
Die "Gift"belastung der gängigen Spot-on-Präparate für Dauer-Wildnis-Läufer finde ich gering. Die Wirkstoffe werden im wesentlichen an die Haut (Fell) des Hundes gebunden. In den Organismus gelangt äußerst wenig davon und da es eine sehr Insektenspezifische Giftwirkung hat, ist es in empfohlener Dosis für Hunde überhaupt kein Problem.
Die Umweltbelastung ist sicher eher ein Argument dagegen.
Wichtig finde ich, daß die Präparate eine Repellens-Wirkung haben sollen, die Zecken (und Flöhe, evtl auch div andere Stechinsekten) sollen erst gar nicht am Hund verbleiben.
Früher gab es einige Mittelchen, die erst nach Blutaufnahme zum Tod des Parasiten geführt haben. Ts, das läuft ja eher unter Rache, denn übertragen haben kann die Zecke bis dahin schon was.
Und dann erübrigt sich eigentlich auch das Absuchen und gar Absammeln. Sicher besteht eine geringe Möglichkeit die eine oder andere hartnäckige Zecke mit heim zu bringen, wo sie sich dann unters Sofa retten kann oder daß ein Exemplar auch mal zupackt und so eben bei der zweitschönsten Sache der Welt stirbt.
@Ulli
Ein Hovawart in unserem Verein hatte diese Jahr bereits eine Hirnhautentzündung.
Das interessiert mich. Was soll denn für ein Erreger diese Hirnentzündung ausgelöst haben? Der FSME-Erreger steht bislang in dem Ruf, nur den Menschen zu erwischen.
Ist das so richtig bis ins letzte Tüpfelchen ausdiagnostiziert worden?
LG
Eddi
kann aber trotzdem schlafen, wenn mal eine Zecke satt geworden ist
ich sag mir immer, die machen das ja nicht mit böser Absicht