Neue hessische Hundverordnung in Planung

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Uschi

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von Uschi » Do 28. Jul 2011, 11:23

Weil in der von Bine eingestellten BH-PO sehr vieles von dem abgefragt wird, was Du gerne bei so einer Prüfung sehen möchtest.

Sie ist doch nicht deshalb schlecht, nur weil sie auf dem Hupla gelehrt wird?


Wichtig bei so einer Pflichtprüfung wäre doch vor allem auch, dass Menschen dann dazu gebracht werden, sich mit ihrem Hund zu beschäftigen, etwas zu tun mit ihm. Gerade solche Menschen, denen das sonst nicht einfallen würde. Habe gerade ein übles Beispiel hier in der weiteren Nachbarschaft.


Und es schadet einem Hund wirklich nicht, wenn er AUCH lernt, links geführt zu werden, auch dem Hundehalter nicht, glaub ich. ;-)


Man kann ihn ja außerhalb gerne rechts, oder hinten führen, ihn auch meinetwegen mit "freibier" zu sich rufen. Aber warum diese Gegenwehr gegen die BH oder TT?

Das verstehe ich nicht.



Liebe Grüße
Uschi

meusebach

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von meusebach » Do 28. Jul 2011, 12:04

Aber warum diese Gegenwehr gegen die BH oder TT?
vielleicht, weil das System so einen milit. Beigeschmack hat?
ich wollte (vor etlichen Jahren) mit meinem Rüden auf einem eigentlich sehr locker geführten Hundeplatz die BH machen, wir konnten alle Aufgaben auch perfekt - nur bei der Prüfung hätte er so einen langgliedrigen "Gesundheitswürger" (warum wird dieses unbequeme Teil bloß so genannt?) tragen müssen (andere Halsungen waren laut Prüfungsordnung nicht zugelassen...) und mit dem Ding am Hals weigerte er sich, also ließ ich es sein...
LG
Mechthild

Eddi

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von Eddi » Do 28. Jul 2011, 12:22

Uschi hat geschrieben:Sie ist doch nicht deshalb schlecht, nur weil sie auf dem Hupla gelehrt wird?
hab ich ja auch nirgends behauptet.
Uschi hat geschrieben:Wichtig bei so einer Pflichtprüfung wäre doch vor allem auch, dass Menschen dann dazu gebracht werden, sich mit ihrem Hund zu beschäftigen
völlig Deiner Meinung
Uschi hat geschrieben:Aber warum diese Gegenwehr gegen die BH oder TT?
die Gegenwehr betrifft nicht so sehr die BH. Ich frage mich nur, ob diese Prüfung in dieser Form für alle Hundehalter verpflichtend gemacht werden kann. Und das beantworte ich mit nein.

Mir widerstrebt es ungemein, daß sich Ottonormalhundspazierführer mit pseudoschutzdienstlichen Kommandos (achtung: verdeutlichende Ironie, nicht Diskreditierung!) und Ausführungen beschäftigen soll. Ich möchte nicht, daß jemand durchfällt, dessen Hund wunderbar auf "Freibier" rechts läuft aber jemand der mühselig mit Stachelhalsband sein Tier mit "hier!fussss!" links führt besser abschneidet. Wie gesagt: kein Thmea, wenn die BH als sportliches Event gesehne und freiwillig gemacht wird.
Aber für den Normalo auf 4 Pfoten kann es das nicht sein. Und ich kenne eben genügend "Hupla-Hunde" die NUR auf dem Hupla "funktionieren", deren Sozialverträglichkeit keinem Fußgängerzonentest stand hielte und insofern möchte ich erstmal die Qualifikation solcher im Prinzip rein "privat" agierenden Hundesport-Vereine und diverser Trainer und "Trainer" und Prüfungsabnehmern zur Disposition stellen. Würde sich insgesamt ein Bild und eine Kompromißlösung ergeben, die auch Omma und Mopsi berücksichtigen kann, wo "Freibier" und anderes als korrekt-am-Knie-kleben gelten dürfen, so wäre das etwas, was auch meine Zustimmung fände. Dann wäre es in der Tat sinnvoll, die vorhandene Strukturen zu nutzen. Bloß momentan die BH in ihrer Ausführung finde ich ungeeignet. Was Bine eingestellt hat ist ja nicht verkehrt oder schlecht. Und kann bestimmt in weiten Teilen Anwendung finden. Es geht mir letzlich nur darum, daß solche Prüfungen, wenn sie denn verpflichtend werden, nicht für jeden passen. Es ist nicht schlimm, den Hund links zu fürhren und auf "Fuß" bei Fuß zu rufen. Aber ich kann nun mal nicht damit leben, wenn es jemandes Hundeführqualität darstellt, daß ich es so und nicht anders tun darf.

Ich glaube, wir reden insofern aneinander vorbei, als Ihr wißt, daß ich "Hupla-Zeuchs" zwiespältig und kritisch ggüber stehe und Ihr vermutet, daß ich deswegen dagegen bin. Aber selbst wenn ich mich freudig diesen Regeln unterwürfe, um Pokale auf's Regal und bunte Urkunden an die Wand zu packen, würde es mich stören, wenn dies ganz persönliche Vergnügen nun verpflichtend für alle würde.
Ich befolge auch freiwillig Regeln, wenn ich mit meinem Pony auf entsprechende Events gehe. Aber deshalb erwarte ich nicht, daß jeder der sein Pferd gemütlich durch den Wald tuppeln läßt, seitwärts über Stangen turnen können soll oder fliegende Wechsel, halt "für schön" reiten sollte. Von dem erwarte ich, daß er sein Tier artgerecht halten kann und so reitet, dß es keinen Schaden nimmt.
Zum Autoführerschein (obwohl generell schlechtes Beispiel, denn über den grundsätzlichen Sinn der VErkehrsregeln brauchen wir wohl keine Diskussion) gehört auch nicht, daß ich ADAC-Mitglied bin, in Kurven driften kann oder nen Vergaser mit verbundenen Augen in 2 Minuten zusammen setze.

Ich denke, es wird sehr schwer, eine allgemein akzepable Lösung zu finden, aber nun fühlt Euch bitte nicht immer auf die Schleppleine getreten, wenn ich Hulpa-Regeln als nicht im wahren Fußhupenleben nötig kritisiere. Ich finde es gut und toll und solange es dem Hund mindestens genauso viel Spaß macht auch gern gesehen, wenn "Ihr Hupla-Leute" :dog_wink euren Spaß an euren Prüfungen und disziplinierten ausführungen habt. Bloß bitte gesteht Ommavonnebenan zu, daß sie Fiffi halt lieber rechts und mit "freibier" erzieht.

LG
Eddi

PS
@ JuRe-Renate, ich glaub ich hab ein Autoritätsproblem... hüülfäää :dog_laugh

airenois
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Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von airenois » Do 28. Jul 2011, 13:01

meusebach hat geschrieben:
Aber warum diese Gegenwehr gegen die BH oder TT?
vielleicht, weil das System so einen milit. Beigeschmack hat?
ich wollte (vor etlichen Jahren) mit meinem Rüden auf einem eigentlich sehr locker geführten Hundeplatz die BH machen, wir konnten alle Aufgaben auch perfekt - nur bei der Prüfung hätte er so einen langgliedrigen "Gesundheitswürger" (warum wird dieses unbequeme Teil bloß so genannt?) tragen müssen (andere Halsungen waren laut Prüfungsordnung nicht zugelassen...) und mit dem Ding am Hals weigerte er sich, also ließ ich es sein...
LG
Mechthild
hallo Mechthild,

wenn deine Erfahrungen auch schon alt sind: warum ist die Prüfungsordnung schuld ? Ich würde eher sagen, dass dir ein Fehler unterlaufen ist.

Ich habe das was du beschreibst auch schon mal bei einem Sportskollegen gesehen, der stets mit stramm anliegenen Lederhalsband
eine super Unterordnung mit seinem Hund ablegte, als der Tag der Prüfung war und er das Kettenhalsband anlegte, war es vorbei !
Der Hund führte seinen HF vor, Gehorsam ? ICH ? nein....( aber das ist auch schon ewig her....)

Man kann alles von zwei Seiten sehen !

Abgesehen davon ist das Vergangenheit und Kettenhalsbänder sind bei der BH-Prüfung keine Pflicht.

LG
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

Bine

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von Bine » Do 28. Jul 2011, 13:07

Eddi hat geschrieben: Von dem erwarte ich, daß er sein Tier artgerecht halten kann und so reitet, dß es keinen Schaden nimmt.
... na da erwarte ich doch ein wenig mehr, ich erinnere mich noch düster an den letzten Winter, als ich 5 Dobis in den "Strassengraben" schubste und selber hinterher sprang, um uns vor einem reiterlos, durchgehenden Pferd (der Reiter lag 250m weiter) in Sicherheit zu bringen, das im gestreckten Galopp zur B 15 unterwegs war, da wünscht ich mir dann noch gaaaaanz andere Sachen, als ne BH oder einen TT. Von Reitern und Perden kann ich ein Lied singen mit 2 Reiterhöfen in der Nähe happy_02 happy_02 happy_02

@ mechthld
in der BH ist einreihige Kette keine Pflicht mehr, es sind alle Halsbänder / Geschirre erlaubt ( ausser natürlich Stachel/E-ect)
LG Bine

redchili

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von redchili » Do 28. Jul 2011, 13:45

Hallo zusammen,
Eddi hat geschrieben:Was Bine eingestellt hat ist ja nicht verkehrt oder schlecht. Und kann bestimmt in weiten Teilen Anwendung finden. Es geht mir letzlich nur darum, daß solche Prüfungen, wenn sie denn verpflichtend werden, nicht für jeden passen.
Hm, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die Landesregierung die BH einfach so übernehmen und für alle verpflichtend machen würde. Wir haben sie hier als Ausgangspunkt für die Diskussion genutzt, und ich könnte mir vorstellen, dass auch die politischen Entscheider sich ansehen, was es bisher an Prüfungsmöglichkeiten gibt und was man evtl. daraus abgeleitet für einen allgemeinen Hundeführerschein sinnvoll verwenden könnte.
Eddi hat geschrieben:Aber deshalb erwarte ich nicht, daß jeder der sein Pferd gemütlich durch den Wald tuppeln läßt, seitwärts über Stangen turnen können soll oder fliegende Wechsel, halt "für schön" reiten sollte. Von dem erwarte ich, daß er sein Tier artgerecht halten kann und so reitet, dß es keinen Schaden nimmt.
Wenn ich mir die bisherigen Beiträge anschaue, sehen wir das alle mehr oder weniger genauso. Niemand will der Nachbarsomi mit dem genauso betagten Zwergspitzmix eine BH-ähnliche Prüfung aufzwingen. (Und ja, Eddi, Du hast schon das ein oder andere Mal sowas fallenlassen, dass Du Dich auf einem HuPla vermutlich nicht ganz so wohl fühlen würdest ...)
Bine hat geschrieben:es sind alle Halsbänder / Geschirre erlaubt ( ausser natürlich Stachel/E-ect)
Das mit den Halsbändern ist schon länger so, Luzie läuft auch mit einem Zugstoppteil aus Nylon. Überhaupt hat sie auch verschiedene Halsbänder und Geschirre, je nach Verwendung, und ich finde es sehr praktisch, wenn Hundi mit egal was an Hals und Körper halbwegs gleich gut läuft. Aber dass sogar Geschirre in der BH erlaubt sind, das wusste ich auch nicht!

Viele Grüße
Antje mit Luzie

JuRe

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von JuRe » Do 28. Jul 2011, 15:12

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:@ JuRe-Renate, ich glaub ich hab ein Autoritätsproblem... hüülfäää
Deshalb bist du doch selbständig, oder?! :dog_biggrin
Eddi hat geschrieben:Ich denke, es wird sehr schwer, eine allgemein akzepable Lösung zu finden,
Deshalb sind die Landesregierungen, besser wären bundeseinheitliche Lösungen, gut beraten sich gut beraten zu lassen. Aber von wem alles und für welche Forderungen? Ich will mich nicht vertieft hier an dieser Stelle in die Diskussion einklinken, weil ich für mich Diskussionsgrenzen erkenne. Hier würde ich gerne mal mit Forumsmitgliedern persönlich diskutieren, denn Missverständliches kann ich im Gespräch schneller korrigieren, als ich das hier kann. Ich kann dieses schriftliche Medium nicht so nutzen wie "Rede und Gegenrede", einige von Euch sind hier so blitzschnell. (Lerne ich vielleicht noch)
Ich bin skeptisch was Verordnungen (zur Tierhaltung) betrifft, nicht unbedingt generell, aber im Hinblick auf Hundehaltung ganz besonders. In Bezug auf Hunde sind die wenigsten Menschen gleichgültig, viele haben entweder eine eindeutig positive oder eine eindeutig negative Einstellung; diese Interessengruppen müssen bedient werden und das ist schwer.
Eine ev. Ausgestaltung eines allgemeinverbindlichen Führerscheins würde ich sehr kritisch beäugen, wie wahrscheinlich viele von Euch. Aber ich stelle mir schon die Frage, was ich denn machen würde, wenn ich bestimmte Prüfungen ablegen müßte und mein Hund und ich, die nicht bestehen würde, weil die Art der Prüfung überhaupt nicht passt.
Wenn ich den (Auto) Führerschein mache, will ich ein technisches Teil führen und wenn ich nicht gerade "DEN verrückten Käfer" mein eigen nenne, sind die nun mal alle ziemlich ähnlich, und der Umgang mit ihnen für alle gleich. Hunde sind Lebewesen, keine Maschinen (wem sag ich das) obwohl manche "Nicht-Hundehalter und leider auch manche Hundehalter das auch schon mal übersehen.
Aber wie o.g. vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit zum persönlichen Ausstausch.

LG Renate

BigApple

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von BigApple » Do 28. Jul 2011, 19:07

So ich oute mich mal.
Obwohl ich an allen Punkten arbeite und mir von Anfang an Mühe gebe würden mein 2-jähriger Rüde und ich bei der von bine beschriebenen PO mit ziemlicher Sicherheit durchfallen. Find das ganz schön knackig!
Vielleicht wäre es auch sinnvoll einen Test zu gestalten den man vor kombiniert mit dem anfang der Hundeanschaffung ablegen kann. Was passiert nämlich bis zum Tag der Prüfung?

Gruß Bernd

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Kirsten
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Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von Kirsten » Do 28. Jul 2011, 20:34

Hallo!
Also ich finde es sehr gut, daß Behördenleute in Hessen sich über Hundehaltung Gedanken machen :thumbup: .
Ich bin für eine Hundehaftpflichtversicherung für jeden Hund als Pflicht - jeder von uns weiß, daß auch ein gut erzogener Hund egal wie groß, klein, alt oder jung mal etwas macht, was er nicht soll und dann einen Schaden verursacht, z.B. hinter Nachbars Katze herrennt :dogrun und dann ein Autofahrer einen Unfall erleidet - sollche Schäden zahlt man nicht aus der "Portokasse".
Ich bin auch für die Kennzeichnung aller Hunde-
Jeder Hundehalter sollte sich vor der Anschaffung mit den Bedürfnissen des Hundes, Haltung und Erziehung informieren - bilden.
Eine BH-Prüfung darf man frühstens mit einem 15 Monate alten Hund machen, doch bis dahin kann er schon viel angestellt haben.
Für mich ist noch nicht klar, wer den Hundehalter prüft und wer ihn vorher schult. Ich denke, dies sollte auch außerhalb der Hundevereine möglich sein. Aber Hundetainer ist kein anerkannter Beruf und vielleicht sehen da einig nur die Möglichkeit einen schnellen Euro zu verdienen.
Aber die Behördenleute in Hessen sind ja noch in der Planungsphase und ich kann nur hoffen, daß es ein gutes Ergebnis gibt.
Aber im Entwurf heißt es doch, daß Altfälle ausgenommen sind, das verstehe ich so, daß alle jetzigen Hundebesitzer nicht von einem Hundeführerschein betroffen sind, sondern nur neue Hundehalter.
Tschüß Kirsten

Sparta

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von Sparta » Do 28. Jul 2011, 21:13

Kirsten hat geschrieben: Ich bin für eine Hundehaftpflichtversicherung für jeden Hund als Pflicht - jeder von uns weiß, daß auch ein gut erzogener Hund egal wie groß, klein, alt oder jung mal etwas macht, was er nicht soll und dann einen Schaden verursacht, z.B. hinter Nachbars Katze herrennt :dogrun und dann ein Autofahrer einen Unfall erleidet - sollche Schäden zahlt man nicht aus der "Portokasse".

In Berlin ist eine derartige Hundehaftpflichtversicherung für alle Hunde Pflicht. Allerdings wird das nicht überprüft.

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