Montag 28. Juni
So langsam wird das Tagebuch wohl überflüssíg.
Zumindest scheinen im Moment keine besonderen Dinge zu passieren. Aber vielleicht ist das das besondere: dass Wüsti im Grunde kein so komplizierter Fall ist, nachdem erst mal die Grundlagen wieder in die richtige Reihenfolge gerückt wurden.
Ich werde bei AT in Not bitten, dass man ihn zur Vermittlung einstellt, denn wenn sich jemand erfahrenes meldet, kann er nahtlos da weiter machen, wo wir gerade stehen. Vielleicht ist ja doch noch der eine oder andere (stille?) Forianer interessiert?
Wüsti entpuppt sich als netter Zeitgenosse und ich würde gar nicht glauben, dass er vor einer Woche noch so böse getan hat, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte. Daß noch viel zu erziehen ist, mei, das ist bei vielen Hunden der Fall und für einen Airedale gewohnten Menschen (und vielleicht einen anderen Hund) zu bewältigen.
Grade hat er sich was aus dem Müll geholt, lässt sofort aus, als ich es ihm wegnehmen will. Kein Vergleich mehr zu dem Verhalten, alles verteidigen zu müssen.
Der Alltag ist bei Wüsti angekommen. Er darf im Garten frei laufen, belästigt wohl das Kaninchen gern, aber das schaut kaninchentypisch leicht unintelligent aus der Wäsche, resp dem Gitter und mümmelt weiter. Er kommt immer besser mit rein, ohne Angst zu haben ,dass seine Freiheit jetzt gleich wieder vorbei ist.
Spielen lassen wir mal noch, er liebt nämlich Zergelspiele und Bällchen holen. Wenn ich jetzt kein „aus“ oder zurück bringen erhalte, könnte er auf blöde Ideen kommen. Solange muß er sich mit den anderen beschäftigen, Zirbel tobt mit ihm gerne herum. Seine sexuellen Anspielungen werden deutlich geringer, dann macht’s ihr auch Spaß. Ich knuddel mit ihm und dabei darf er durchaus meinen Arm nehmen und zart reinbeißen. Man merkt richtig, wie er sich zusammenreißt, damit ich es auch gut finde.
Leine gehen ist auch nicht mehr so schlimm (für mich) und wir finden jeden Tag ein paar Minuten dafür.
Insgesamt schaut er mich oft an, nimmt mmer Blickkontakt auf, wenn ich was von ihm will. Gut, außer er möchte hinter etwas her, aber ein paar Baustellen brauchen wir ja auch, sonst wird's langweilig
Ein bisschen was neues ist abends passiert: Wüsti kennt jetzt den Elektrozaun bei den Ponys und hoffentlich auch den Grund, weshalb ich nicht wollte dass er ihn berührt.
In Wahrheit wollte ich schon, dass er dran kommt, aber

das darf ihm keiner weitersagen.
So konnte ich es steuern, dass er den Zaun berührt, ohne die Pferde dabei und er hält jetzt akkurat Abstand. Mal sehen, wie lange die Erfahrung vorhält. Schön war, dass er es erstens locker weggesteckt hat und zweitens nach der halben Schrecksekunde zu mir kam, um sich seinen Trost zu holen, den ich selbstverständlich mit allem gebotenen Ernst gespendet habe.

Wichtig war mir auch,daß Wüsti den bissigen Zaun nicht mit den Ponys verbindet. Er soll zwar lernen, daß man an die auch nicht ran darf, aber auch,daß Drähte, Zäune uä explizit gemacht wurden, um ein weiterlaufen zu verhindern. Die gefährlichere Aktion wird das mit den Ponys. Im Gegensatz zum Zaun können die dem Hund nachlaufen und beißen. Ich hoffe, er lernt schneller.
Beim Füttern gabs den ersten Napftausch, was mir eigentlich gar nicht so recht war, aber die beiden „Kleinen“ waren dabei ganz friedlich und Jago wurde in Ruhe gelassen. Zirbel ließ Wüsti an ihr Futter dran. Aber sie ist auch sehr firedlich in der Hinsicht und eh keine Kampfratte. Sie stürzt zwar vehement auf alles fressbare drauf, aber sie machts wie die Fußballer: nur zum Ball grätschen
Fortsetzung folgt........
LG
Eddi