KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_lutz » Mi 1. Aug 2007, 22:02


Hallo AT-Freunde,


unabhängig davon ob die Wasserfreudigkeit nun in einen Wesenstest gehört oder nicht möchte ich den Airedale so behalten wie er jetzt ist und ich ihn gut 50 Jahre kenne.

Egal ob ich diesen Allroundhund jetzt lieber als familienfreundlichen Gebrauchshund bezeichne oder lieber als einen gebrauchstüchtigen Familienhund.


Genau wie es unter den Autos den SUV (Sport-Utility- Vehicle) als geländegängiges Freizeit-Reise- und Stadtfahrzeug gibt, spielt der Airedaleterrier für mich die Rolle des SUUD = Sport-Universal-Utility-Dog.


Wie es Sportwagen gibt die schneller sind, Reiselimousinen die komfortabler sind, und echte Geländewagen die sich auch duch schwereres Gelände durchwühlen können als ein SUV, genau so gibt es unter den Hunden Rassen die in einzelnen Eigenschaften jeweils besser als die Airedales sind aber ich kenne keine Rasse die so vielseitig ist wie der AT.



"Jack of all trades-master of none" ist er und soll er für mich auch bleiben.


Züchterische Experimente egal in welche Richtung sie zielen werden nur zu Lasten seiner einmaligen Allroundeigenschaften gehen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 01.08.2007 - 21:28 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_Uschi » Mi 1. Aug 2007, 22:29


Hallo Lutz,


aber Züchtung kann in die eine oder in die andere Richtung gehen.

Man sollte doch wissen, ob die Population diese einmaligen Eigenschaften überhaupt noch hat.


Und mit einem Auto mag ich meine Wijnta nicht vergleichen.


Viele Grüße

Uschi


rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_lutz » Mi 1. Aug 2007, 22:42


Hallo Uschi,


sorry dass ich den Airedaleterrier mit einem Auto verglichen habe, hier ist der ehemalige Konstrukteur und Fertigungsplaner aus der Automobilindustrie mit mir durchgegangen.


Als Theologe hätte ich sicher ein passenderes Gleichnis zur Hand gehabt.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 01.08.2007 - 21:44 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_Uschi » Mi 1. Aug 2007, 22:46


Hallo Lutz,


gut, dass Du das durchgegangene Pferd wieder eingefangen hast


Uschi


rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_Cap » Mi 1. Aug 2007, 23:45


Hallo Lutz,

...und um den AT so zu erhalten oder wieder zu haben ,braucht man einen WT. So kann man überprüfen oder feststellen,wie es aussieht mit dem Jack of all trades, master of none. Ist er es noch oder nur noch ein Abklatsch( um in Extremen zu sprechen)?

Da stimme ich Uschi zu . Wie sieht es aus mit dem AT,entspricht er noch seinem Ruf oder gibt es nur noch wenige excellente AT´s, die den Ruf waren....

Eine Überprüfung durch einen (wie auch immer entwickelten )WT muss er schon standhalten. Doch wie soll so ein WT aussehen????

Liebe Grüsse Regine


rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_Uschi » Sa 4. Aug 2007, 00:33


Hallo,


ich hab mich mal ein wenig bei anderen Rassen umgesehen.

Bei den Hovawarts z.B. gibts schon eine Nachzuchtbeurteilung ab einem Alter von 4 Monaten.

Dabei wird auch der Körper des Hundes in Augenschein genommen.

Es wird gespielt, gescheppert, eine Personengruppe durchlaufen und eine kurios aussehende Puppe untersucht. Durchfallen gibts hier nicht. Nur Anschauen.

Dann folgt eine Jugendbeurteilung zwischen 12-24 Monaten. Auch hier wird gespielt, allerdings etwas zielgerichteter. Mit Hundeführer und Helfer. Es wird auffälliger gescheppert, ein bedrohlicher "Pilzesammler" erscheint und merkwürdige Figuren werden vor dem Hund hervorgezaubert, die er neugierig erkunden soll.

Hier wird viel mit angeleintem Hund gemacht, allerdings an der sehr langen Leine.


Dann kommt noch die Zuchttauglichkeitsprüfung, die im Grunde das gleiche ist wie die Jugendbeurteilung nur dass dann hier noch der Punkt "Verteidigungsbereitschaft" hinzukommt. Die wird so ähnlich wie beim Schweizer Airedale-Wesenstest ausgeführt.

Die ZTP kann ein Hund ab 20 Monaten machen.


Der Hund wird 3x begutachtet. Man kann also sehen, wie er sich entwickelt. Das finde ich höchst interessant.


Wie Max Ernst sagte, ist der Wesenstest, an dem wir teilnahmen, eine Moment-Aufnahme.



Führt man ihn öfters durch, in verschiedenen Altersstufen, kann man sich sicher ein besseres Bild vom jeweiligen Hund verschaffen.


Wie seht Ihr das?


Viele Grüße

Uschi


rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_Cap » So 5. Aug 2007, 11:07


Hey Uschi,

die Idee, den Hund dreimal, in verschiedenen Altersstufen zu "testen" finde ich gut. Wie du schon sagst, gibt es dann ein abgerundeteres Bild vom jeweiligen Hund.

Ich denke auch, daß sich gerade im Welpenalter die Grundzüge wie Neugier und daraus ein Stück Unerschrockenheit am klarsten - für den Laien -zeigen.

Auch beim Hovawart scheint der WT nicht ganz unumstritten zu sein. Dort wurden ähnliche Punkte(Selbstverteidigung,im VPG -gearbeiteter Hund, Erlernen der Elemente aus dem WT)kritisiert.

Ihr könnt es nach lesen unter :Hovawart RZV Jugendbeurteilung und Zuchttauglichkeitsprüfung

Ich denke dass auch der Aufbau des WT beim Hovawart interessant ist einfach mal reinschauen und informieren.

Mit freundlichen Grüssen Regine


rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_Cap » So 5. Aug 2007, 23:45


Hallo ihr,

was ich an den Zuchttauglichkeitsprüfung bei den Hovis noch interessant finde, ist die Erklärung zur Verteidigungsbereitschaft/Selbstverteidigung.

Sie widerspricht meinen Bedenken,und ich kann die Erklärungen nachvollziehen.Dabei geht eine bedrohlich wirkende Person frontal auf den Hund zu -Schultern nach vorne gezogen,Arme in Angriffsstellung, grimmiges Gesicht, fixieren des Hundes, ähnlich wie bei Max Ernst.Laut denen erkennt jeder Hund dies als Bedrohungssituation und soll entsprechend reagieren.

Hunde, die im VPG gearbeitet wurden/werden, hätten hier den Nachteil,daß sie zwar die Situation kennen ,ihnen aber der Hetzarm fehlt,und sie nicht entsprechend dem Gelernten reagieren können.

Auch die Bedenken von streitenden Kindern im Garten werden hier widerlegt, da der Hund ja direkt "bedroht" wird .Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.

mit freundlichen Grüssen Regine


rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_lutz » Mo 6. Aug 2007, 13:03


Hallo Regine und AT-Freunde,


Was gehört wann in einen Wesenstest?


Frei nach Manfred Müller " Der echte, führige Schutzhund":

Der Selbstverteidigungs- oder Wehrtrieb gehört zum Selbsterhaltungstrieb und wird ausgelöst durch eine starke Bedrohung oder offene Aggression eines Feindes sowie durch starken Schmerz oder großen Schreck und entwickelt sich bei den Gebrauchshunden so um den 6. Lebensmonat (kann vorher also auch kein Bestandteil eines Wesenstest sein!).

Hier gibt es einen erwünschten aktiven Wehrtrieb beim Schutzhund oder auch einen hier nicht erwünschten passiven Wehrtrieb beim umschlagen der Fluchttendenz in Aggression als Angstbeißer.


Der Schutztrieb dagegen gehört zum Arterhaltungstrieb und ist im Sozialtrieb verankert und erzeugt im Hund die Bereitschaft seinen Meutegefährten, Familienmitglieder oder Hundeführer zu verteidigen (die Sozialaggression ist der wichtigste Träger des Kampfverhaltens beim Schutzhund). Der Schutztrieb kommt noch später als der Selbstverteidigungstrieb erst beim erwachsenen Hund voll zur Geltung. (Zeitpunkt eines Wesenstests???)


Das Verhalten meines AT ist übrigends sehr verschieden ob er sich im dicksten Menschengewühl in der Innenstadt, auf dem Wochenmarkt oder in der Straßenbahn befindet so kann hier jeder aussehen oder Mätzchen machen wie er will ohne das es ihn interessiert. Kommt uns aber in einsamerer Gegend eine Person oder auch Gruppe entgegen die für ihn verdächtig aussieht (vermummt, wallende Gewänder, torkelnder Gang) halte ich ihn besser kurz an der Leine wenn ich erste gespannte Reaktionen bei ihm bemerke.

Nicht nur im Hause macht er als Wachhund einen guten Job sondern er hat auch den Garten und die Nachbargärten gut unter Kontrolle wo fremde Personen die er nicht kennt gleich gemeldet werden.



Noch eine kurze Story zum Schutzarm.


In der vorigen Woche begegnete ich mit meinem freilaufendem AT Joker einem Radfahrer der mir mit einem Jack Russell Terrier entgegenkam und in einiger Entfernung anhielt, seinen Hund an die Leine nahm und von weitem rief. "Ist der friedlich?" "Ja sicher" sagte ich "sonst würde ich ihn hier ja nicht frei laufen lassen".

Darauf hin ließ der Radfahrer seinen Jackie wieder von der Leine und die Hunde begrüßten sich.


" Mein lieber Mann ist das ein großer Kerl" bestaunte er Joker "die können aber auch ganz schön giftig werden das weiß ich nur zu gut."


" Joker nicht" sagte ich "wer mit ihm Streit haben will muß schon um Schläge betteln".


"Denn will ich ihnen mal etwas zeigen" antwortete der fast 2m große Radfahrer so um die 60 Jahre, "hier gucken sie mal das war ein Airedale"

er zeigte mir seinen rechten Unterarm in dem oben zwei dicke Narben und unten eine große zu sehen waren.


"Oha wie kommt denn das?" " Ja der Airedale hatte nur noch 3 Zähne ".


Dann erzählte mir der Mann das er pensionierter "Schutzmann" wäre und für das gesamte Diensthundewesen im Land Bremen vor seiner Pensionierung verantwortlich gewesen war, nebenbei habe er noch Schutzhunde im Verein mit ausgebildet.

Dort sei das auch mit dem Airedale passiert der wesentlich kleiner als meiner gewesen wäre und er gedacht hätte mit dem würde er so fertig und ein einfacher Schutzarm links würde genügen. Er hätte aber wohl besser einen ganzen Schutzanzug angezogen.

Der Jack Russell gehörte übrigends seinem Sohn.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 06.08.2007 - 12:22 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Martin
Benutzer
Beiträge: 164
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_Martin » Mo 6. Aug 2007, 13:14


Hallo,


ich halte eine gestaffelte Wesens- und Anlagenbeurteilung sicherlich für das Optimum.

Mein Wunschkind wäre demnach ein System aus

Junghundtest ca. 7-12 Monate (in Ausnahmen bis 14 Monate, Kein Schutzdienst)

- spielerisches Überprüfen der Anlagen (kein Schutzdienst)

Zuchttauglichkeit ca. 18-30 Monate

- "ernsthaftere" und gründliche Überprüfung, von Anlagen und Wesen (jedoch kein Schutzdienst!)

freiwillige Körung 24 bis 60 Monate

- harte Überprüfung des Wesen

- harte und deutlich über das im Hundesport hinausgehende Überprüfung von Angriffs- und Verteidigungssituationen

- Suchen und Bringen eines Gegenstandes aus tiefem Wasser

- Ausdauernachweis für Airedales = 25km in 2,5 std (inkl. 2 Pausen a 15 Minuten)


Ich persönlich bin der Meinung, daß Schutzdienst oder schutzdienstähnliche Elemente nicht in eine ZTP gehören, die vor der Zuchtzulassung erfolgen muß.

Allerdings sollte es eine Körung geben auf der ein Besitzer seinen Hund präsentieren kann, wenn er der Meinung ist, daß er in mehreren Punkten ein außergewöhlich guter Vertreter seiner Rasse ist.

Diese Körung sollte daher wie eine Zuchtempfehlung verstanden werden. Richtig interessant wird diese dann, wenn die Zuchtverwendung mit einfacher ZTP auf 2 Einsätze bei Hündinen und 4 bei Rüden beschränkt würde, was der genetischen Vielfalt in der Rasse sehr zu Gute käme, und die Zuchtverwendung mit Körung auf 15 Einsätze bei Rüden und 5 bei Hündinen.


Nur stellt sich die Frage, ob das so oder auch nur in abgeschwächter Form zu realisieren ist und die tatsächlichen Teilnehmerzahlen, den entstehenden Aufwand rechtfertigen.

Genau da habe ich sehr große Zweifel! Es ist doch so, daß im KfT ein nicht unerheblicher Teil der Airedalebesitzer neben dem Gassigehen das Hauptaufgabengebiet ihres Hundes darin sehen, den Airedale "in Form zu modelieren" und auf Ausstellungen zu präsentieren.

Selbst hier im Forum hatten wir schon Stellungnahmen bezüglich der Wesens- / Anlagenprüfung, die ein Teilnahme bei einer Schau für aussagekräftig genug hielten um das Wesen zu beurteilen, da ja ein Ausstellung so ein großer Stress für den Hund sei und die Formwertrichter so kompetent sind. Wie man solche Leute dazu überzeugen will einer mehrteiligen Wesens- und Anlagenbeurteilung zuzustimmen ist mir schleierhaft.


ABER selbst wenn wir im Airedalelager die Mehrheit dafür gewinnen könnten, wird es dann daran scheitern, daß bei der Mitgliederversammlung des KfT keiner da ist um die Sache durchzusetzen. Dann stehen wieder einige wenige alleine da und haben dann nicht die Mehrheit im Rücken, die notwendig wäre.


Antworten

Zurück zu „Veranstaltungen und Medien“