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Guten Abend,
Ich bin langsam am Verzweifeln. Mein Hund springt dauernd über den Zaun. Und das zum Großteil, so hab ich langsam das Gefühl, um mich zu ärgern. (Das das natürlich nicht stimmt weiß ich…). Sonst hat er das gemacht, wenn er ne Katze gesehen hat. Da lässt er sich mittlerweile mit „Schluss“ stoppen.
Aber nun macht er das wenn ich nicht nach ihm Schaue. Haben wir z.B. Besuch. Muss ich dauern, während ich mit dem Besuch rede meinen Hund im Auge behalten. Schau ich nicht hin, hör ich es nur noch kratzen und seh ich die Straße runter rennen. Wenn ich rufe gibt er erst recht Gas, egal ob er in diesem Moment auf mich zuläuft oder schnuppert. Lauf ich ihm nicht hinterher, hält er einen Radius um uns ein. Also nur Spielen
Zum Thema Auslastung: Er hat grad mit seinem Kuppel gespielt liegt erschöpft am Boden und lässt sich nicht mehr zu heimgehen bewegen. Also trag ich ihn das erste Stück. Zuhause angekommen säuft er seinen Napf leer und legt sich hechelnd in den Schatten. Ich geh Schuhe wechseln. Komm ich wieder raus isser schon wieder weg. Hab nur schnell Schuhe gewechselt!!!!
Der Zaun is 1,20 m und laut Stadtverordnung darf er nicht erhöht werden. Seh ja auch sch… aus, wenn wir nen Zaun wie ne Kaserne hätten.
Bitte helft einen verzweifelten
Seppel
Nutze die Talente die dein Hund hat.
Die Hundewiese wäre sehr still, wenn nur die begabeten Hunde bellten.
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Hey Seppel
Ich denke du hast zwei Möglichkeiten .Entweder du bindest deinen Hund im Garten an ,oder du besorgst dir ein Sprühhalsband mit "Fernbedienung" und bringst ihm mit diesem bei nicht näher als ca zwei Meter an den Zaun zugehen. Mit Konzequenz kann man damit recht gute Erfolge erzielen. Es braucht halt etwas Zeit und Ausdauer und du darfst ihn dann auch nicht die nächste Zeit" allein "im Garten lassen.(ohne Halsband und Auslöser). Wenn er trotz des Sprühhalsbandes unbemerkt über den Zaun kommt bzw den Grenzabstand massiv verletzt war für einige Zeit alles für die Katz oder so...
Gruß Regine
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Hallo Seppel,
ich kann mir vorstellen, dass du verzweifelt bist!
An dieser Stelle kann ich dir keine Ratschläge geben, denn ich bin in der gleichen Lage und hoffe, so wie du, auf geeignete Ratschlägen der Forumsmitglieder was beim "Ausbrechen" zu tun ist.
Ich habe unseren Fall unter Plauderecke geschildert.
Hier noch mal in Kürze. Unsere Hündin Patzy, die wir schon 2 1/2 Jahre haben ist meist brav, aber unser kleiner neuer Feger aus dem Tierheim, den wir erst eine Woche haben, haut gerne ab.
Ständig ist sie auf der Suche auf dem Grundstück nach Löchern. Wir mussten schon das kleinsten Löchlein abdichten.
Nun springt sie seit 2 Tagen im Stand über unseren Zaun.
Sie will uns nicht ärgern, hat aber einfach einen Freiheitsdrang, dass sie ständig Kontakt zu allen möglichen anderen Hunden, die sie so hört, sucht.
Seppel, ich drücke dir und mir ganz fest die Daumen, dass wir das Problem in den Griff bekommen.
Den Ratschlag mit dem Sprühhalsband werde ich wohl beherzigen.
Liebe Grüße
Karin
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Und wisst ihr was noch komisch ist. Wenn das Hoftor offen steht geht er nicht von alleine raus. Wenn was ist springt er trotz geöffneten Tor lieber über den Zaun. Es sei denn es ist Besuch da, da läuft er ca. 1 Stunde mit rum und ohne das geöffnete Hoftor zu nutzen und auf einmal fällt es ihm wieder ein... und er gibt Gas.
Okay, versuchs mit dem Halsband mal, wenn nicht noch andere Ideeb kommen. Danke schon mal für eure Hilfe.
Grüße Seppel
Nutze die Talente die dein Hund hat.
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Hallo Seppel,
ich habe dir ja heute schon von unserem kleinen Ausreißer berichtet.
Beim Spaziergang vorhin kam mir irgendeine Hilfe von oben?
Ich lief mit den Hunden, Patzy natürlich frei und Pico, unser neuer Hund, an der Schleppleine. Ich rief die Kleine, aber sie hatte keine Lust zu kommen, jeder Grashalm hat einfach toll gerochen. Also Ohren auf Durchzug. Ich habe wieder gerufen und wollte auch gerade an der Schleppleine ziehen, da tippelte Pico sogar noch in die entgegengesetzte Richtung. Plötzlich stand sie vor einer Schafweide, kam mit ihrem feuchten Fell an den unter Strom stehenden Weidezaun. Sie hat furchtbar aufgeheult und war aber gleich bei mir.
Ich denke sie hat den Schmerz mit ihrem nicht auf mich höhren in Verbindung gesetzt.
Jedenfalls ist sie für den Rest des Tages sehr, sehr brav und lief sogar schön bei Fuß.
Nun bin ich am überlegen, ob ich am Gartentürchen und am Zaun zu den Nachbarn für einige Tage einen Weidezaun anbringe.
Was denkt ihr, kann man das machen?
Liebe Grüße
Karin
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Hallo,
WARNUNG: das könnte jetzt etwas agressive klingen
(bin nur ziemlich gebnervt)
Das mit dem Weidezaun hab ich schon probiert. Zwei reihen Draht am Zaun gezogen damit er wenn er in der Luft ist auch eine gepatscht bekommt und der Strom nicht geerdet wird. Und was macht Hund klettert in aller Ruhe über den Zaun und steht sogar kurz mit den Pfoten drauf. Interessiert ihn ja gar nicht. Scheinbar gut isoliert. Als er mit dem Schwanz drangekommen war, jaulte er aber...
Hab ihn grad zum pfützeln rausgelassen. Ergebnis: Hund war schneller weg als ich kucken konnt und der Bus musste Notbremsen. Wenn das so weiter geht, bekomm ich mit meinen jungen Jahren bald graue Haar
Entnervte Grüße
Seppel
Nutze die Talente die dein Hund hat.
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Hallo Seppel,
vielleicht wäre es jetzt mal langsam Zeit, den Hund am weglaufen zu hindern und zwar effektiv. Damit meine ich, dass er entweder nicht mehr unbeaufsichtigt raus darf, oder nur noch angebunden. Stell Dir mal vor, was alles passieren könnte!
Desweiteren empfehle ich Dir folgende Bücher:
"Die Welt in seinem Kopf" von Dorothee Schneider. In diesem Buch wird dargestellt, wie Hunde lernen, wie wir ihnen mit tierschutzkonformen Maßnahmen gerecht werden und es räumt mit Irrtümern in der Hundeerziehung auf.
"Clickertraining" von Martin Pietralla. Zu diesem Buch brauche ich wohl nichts weiter schreiben.
"Trumlers Ratgeber für den Hundefreund" und andere Bücher von Eberhard Trumler. An den Trumler-Büchern gefällt mir so gut, dass er die Hunde respektiert und als Mitgeschöpfe sieht. Obwohl die Bücher schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, sind sie aktueller denn je, weil sie von jeglicher Gewaltanwendung in der Hundeerziehung abraten. Trumler sieht in erster Linie nicht den Hund als denjenigen, der Fehler macht, sondern den dazugehörigen Menschen und weckt Bewusstsein.
Dann die Bücher "Antjagdtraining" von Grönig/Ulrich und "Das unerwünschte Jagdverhalten des Hundes" von Clarissa von Reinhard. Zwar ist das Jagen nicht Dein (Euer) Problem, aber das Buch frischt u. a. die Basics der Hundeerziehung auf und zeigt Erziehungsalternativen auf. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass gerade in solch schwierigen Situationen wie Deiner (Eurer), gute Vorsätze leicht vergessen werden und man geneigt ist Dinge zu tun, die man u. U. später bereut.
Ich denke, für Dein Problem gibt es keine Patentlösung so nach dem Motto: Drück diesen Knopf und das Problem ist weg. Mein Eindruck ist, dass Dein Hund irgendeine falsche Verknüpfung hat und dass Du unbewusst durch Deine Reaktion das Verhalten noch verstärkst. Es wird sicher einige Zeit dauern, bis Du ihn wieder alleine rauslassen kannst. Als allerersten Schritt musst Du aber dafür sorgen, dass er nicht mehr weglaufen kann.
Liebe Grüße
Susa
Der Herrgott hat nen großen Zoo!
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Hallo Seppel,Hallo Karin!
Ich denke auch daß Susa eindeutig Recht hat. Solange die Hunde über den Zaun springen, sind sie eine Gefahr für sich und andere(Verkehrsteilnehmer). Meine Freundin hat einen Hund auf diese Weise verloren.Der eine ist immer zu uns ins Unterdorf abgehauen( er musste dabei immer über eine Bundesstrasse).Die Hunde müssen ,denke ich, den Zaun als Grenze akzeptieren.Um dies zu erreichen gibt es verschiedene Möglichkeiten.Vom Weidezaun würde ich aber abraten. Erstens weiß man nie wie der einzelne Hund auf Stromschläge reagiert,(auch in diesem niederen Bereich kann es bei empfindlichen Hunden Herzrhytmusstörungen auslösen)und zweitens kann es passieren, daß der Hund gar keinen Stromschlag bekommt, weil er z.B. trocken ist etc. ,damit wäre eine Konditionierung fraglich.Drittens sieht der Hund ob der Weidezaun da ist oder nicht. Bei einer Bekannten wußten die Pferde auch immer ob der Weidezaun geladen ist oder nicht... Ich denke eine schnelle Lösung ist nicht möglich und auf euch wartet eine Menge Arbeit.
Zum Sprühhalsband möchte ich folgende Anmerkung machen:Du musst den Abstand zum Zaun, den du haben möchtest, durch ein Band (Absperrband wie beim Bau etc) kenntlich machen, damit der Hund und du ein visuelles Zeichen habt, wo die Grenze verläuft.
Was ein weiterer Nachteil des Sprühhalsbandes ist ,ist der Preis. Wobei einfache Versionen ,die nur sprühen günstiger und meines Erachtens besser sind.Vielleicht gibt es sie auch gebraucht.Egal, welchen Weg ihr einschlagt, wünsche ich euch alles Gute und gutes Gelingen.
Gruß Regine
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Beim Durchlesen meines Beitrages von gestern Abend ist mir noch was eingefallen Karins Problem betreffend:
Karin, Du hast den Hund doch noch garnicht so lange - meinst Du nicht auch, dass hier erstmal Bindung aufgebaut werden muss? Du hast den Hund in Deinem Herzen und Deinem Zuhause aufgenommen, aber sieht bzw. fühlt der Hund das für sich auch so?? Wenn Du jetzt anfängst zu strafen, in einer Phase, in der der Hund noch kein Vertrauen zu Dir hat, kann es sein, dass Du Dein Ziel mit ihm nie erreichst.
Nachdenkliche Grüße von
Susa
P.S. Habe gerade erst den Beitrag von Regine in der Plauderecke entdeckt - wir sind wohl einer Meinung. Ein Ohrenkraul an Pico und Euch einen schönen Tag!
[Dieser Beitrag wurde am 01.08.2006 - 07:01 von Susa aktualisiert]
Der Herrgott hat nen großen Zoo!
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Hallo Seppl,
ja, da gibt es solche Spezialisten und die haben auch noch sehr viel Spaß am Ausbüchsen und das ist das Problem. Wir hatten auch mal eine Hündin, die war genauso. Wir konnten auch nicht immer auf die Hündin aufpassen.
Wie haben wir das Problem gelöst? Wir haben innerhalb unseres Garten ein 6 x 5 Meter großes Stück mit einem hohen Zaun (150 cm) abgetrennt. Das war für uns die Lösung. Zumal es uns immer genervt hatte, dass die Hündin im Gemüse- und in dem Blumenbeete ihr Knochen und Sonstiges vergraben hat. Außerdem gibt das einen räumlichen Abstand, zu der, ach so verlockenden Straße, wo immer was los ist.
Natürlich geht das nicht bei jedem Grundstück, aber bei uns war das so möglich. Witzig dabei ist, dass die Hündin im laufe der Zeit den Zaun als Grenze akzeptiert hatte. Selbst wenn die Tür offen stand und sie in den restlichen Garten hätte gehen können, blieb sie in dem abgetrennten Teil.
Herzlichen Gruß
Werner