Reisebericht Spessart - AT-Forumstreffen 2008

rb_Bettina
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Reisebericht Spessart - AT-Forumstreffen 2008

Beitrag von rb_Bettina » Fr 7. Nov 2008, 22:01


Airedale-Wandertag oder...wie Internet-Bekanntschaften Gesichter bekommen...


Aufgrund eines Hacker-Angriffs im Board entstand im Frühjahr dieses Jahres ein Thread, der eigentlich nur den virtuellen Störenfried vertreiben sollte.


Sollen wir einmal wandern gehen….??


Der Thread blieb bestehen und aus einem Gag entwickelte sich die Idee, aus der Anonymität des Internets herauszutreten und einen gemeinsamen Wandertag zu organisieren.


Schnell fand sich eine Gruppe von Usern, die das Wagnis eingehen wollte, sich für ein Blind-Date zu verabreden. Man einigte sich auf den 1.November 2008 für ein Treffen in der Mitte Deutschlands, damit das Ziel von möglichst vielen Usern aus der ganzen Region gut anzufahren sei.

Der Thüringer Wald und auch das Vogtland wurden vorgeschlagen, dort auch in Hotels angefragt, ob man bereit sei, eine Gruppe von ca. 20 Hunden und ihren Haltern aufzunehmen.

Es gestaltete sich schwierig, Hunde in dieser Vielzahl in einem Haus unterzubringen.


Wie würden wir weiter vorgehen? Schon sahen wir die Veranstaltung platzen, noch bevor sie begonnen hatte.


Da bot Uli an, im Hotel seines Bruders im Spessart anzufragen, ob man dort bereit sei, uns als Gruppe aufzunehmen. Die positive Rückmeldung kam und so wurden für das November-Wochenende einige Zimmer geblockt.


Aus der Reservierungsanfrage wurden tatsächlich feste Buchungen und so gab es nach einigen Zu- und Absagen am Ende 27 Wanderfreunde mit 20 Hunden, die zusammen wandern gehen wollten.


Für etwa die Hälfte der Gruppe war bereits der Freitag Reisetag und so kamen aus ganz Deutschland und sogar Österreich die Teilnehmer nach Heigenbrücken in den „Landgasthof Hochspessart“ (www.hochspessart.de). Der Ort liegt in der Region Bayrischer Untermain inmitten des Spessarts, jeweils ca. 60km von Würzburg und Frankfurt entfernt.


Die Tage vor der Abreise und auch sicher während der Fahrt wurden begleitet von einer Mischung aus Aufregung, Neugier und Skepsis. Was würde auf jeden einzelnen zukommen, hätten wir genügend Gesprächsstoff und vor allem – würden die vielen Hunde miteinander auskommen?


Im Hotel wurden wir am Freitag sehr herzlich empfangen und es wurde uns sogar gestattet, uns mit unseren Hunden in allen Räumlichkeiten frei zu bewegen.

Noch war alles ruhig – wir bezogen unsere geräumigen Zimmer und machten eine erste kleine Entdeckungstour durch die nähere Umgebung.

Anschließend sorgte leckerer, hauseigener Kuchen für eine gemütliche Kaffeestunde.


Am Abend dann das erste persönliche Gegenübertreten, das sofort jeden Zweifel über die Richtigkeit dieser Veranstaltung beseitigte. Allerdings soll erwähnt sein, dass unsere Hunde anfänglich die Hauptakteure waren und die gesamte Szenerie beherrschten. Besonders, wenn man, wie wir, mit 2 Airedales das Terrain betrat. Die erste Erkenntnis, die für uns alle an diesem Wochenende in Erinnerung bleiben sollte: Airedales sind vorrangig erst einmal laut!!

Man könnte aber auch sagen: Große Klappe – nichts dahinter…!


Dachten wir bis dato, nur wir hätten solche Exemplare, ist doch dieses charakterliche Merkmal dieser Rasse durchaus bei allen zu erkennen.


Die Mitarbeiter des Hotels blieben freundlich, auch als sich die Zahl der ankommenden Airedales weiter erhöhte. Mit bekannt lautem Getöse wurde jeder neue Hund begrüsst, doch es dauerte nicht lange und die Hunde lagen friedlich schlafend unter den Tischen und wir hatten endlich die Möglichkeit, uns persönlich näher kennenzulernen.


Wir berieten an diesem Abend über die bevorstehende Wander-Etappe und hatten zwischen einer 10 und 20 km-Tour zu entscheiden. Wir wählten die 10km-Route, um allen Teilnehmern gerecht zu werden, denn der jüngste Airedale war gerade mal 6 Monate alt, der älteste 9 Jahre.


Glücklich und zufrieden, dass sich die weite Anreise auf jeden Fall gelohnt hatte, verabschiedeten wir uns an diesem Abend – was würde der nächste Tag wohl bringen?



Nach einer Schlechtwetterwoche haben wir offensichtlich Wahnsinnsglück mit dem Wetter: Bei nebligem Morgen zeigt sich der Samstag als sonniger, milder Herbsttag.

Auf dem Parkplatz des Hotels ziert praktisch jedes Auto ein Airedale-Aufkleber und es sammeln sich ab 10 Uhr immer mehr Strubbelschnuten mit ihren Zweibeinern – ein beeindruckendes Bild mit 18 Airedales, 2 Nicht-Airedales und 27 Airedale-Liebhabern! Macht zusammen ganze 134 Beine…


Die Hälfte war ja schon seit Freitag da und hat sich bereits ausgiebig beschnuppert, mit dem Rest der Truppe geht das „Hallo“ und „Du bist…?“ erst einmal fröhlich weiter.

Unsere Airedales lassen für eventuelle Schüchternheiten ja auch ohnehin keinen Raum. Ein allgemeines Phänomen dabei ist, dass man meist die Hunde schon erkennt, noch bevor man fragt, wer das ist....

Nach den ersten Gruppenfotos geht’s direkt los – Uli, der die Gegend kennt, weist uns den Weg. Zwischendurch zwar mal in eine Sackgasse mit Bach, aber auch ohne GPS sind wir schnell wieder auf dem rechten Pfad. Weiter geht’s – vor allem bergauf und durch strahlend bunte Wälder, unterbrochen von zwei großen Wiesen, die die Zweibeiner für kurze Pausen und einige Vierbeiner für ungezügeltes Spiel nutzen. Über allem liegt ständiges Geschnatter und Gelächter – man könnte glauben, wir alle würden uns schon lange kennen.


Als wir im ca. 6 km entfernten Jakobsthal ankommen, müssen wir feststellen, dass alle Restaurants geschlossen haben – wir sind in Bayern, und es ist Allerheiligen. Die Lust, nach einem offenen Lokal zu suchen, lässt zu wünschen übrig, und vor allem Frauke, die in der kommenden Woche mit Fieber im Bett liegen wird, ist für eine Sitzgelegenheit dankbar.

Also besetzen wir kurzerhand das zentrale Backhaus des Dorfes mit der schönen, neu angelegten Grünfläche drumherum, und Uli organisiert fix einen Shuttletransport vom Hotel, der uns im Handumdrehen mit Wasser und Bier versorgt.

Die verwunderten Blicke von Passanten waren unserem Airedale-Aufgebot sicher!


Nach dieser Halbzeitpause nutzen einige den Shuttlebus, um wieder zum Hotel zurückzukommen: Wegen gesundheitlichen Einschränkungen, dem Alter oder der Jugend einiger Hunde wäre der Rückweg zu lang geworden. Der große Rest der Zwei- und Vierbeiner macht sich aber per pedes auf den Weg, und man hört, dass sie für ein paar Macheten sehr dankbar gewesen wären ...


Am Nachmittag trudeln sie, nicht ganz blitzsauber und geschafft, aber gesund und fröhlich wieder im Hotel ein. Immerhin...sie haben 12,3 km bei 253 m Höhenunterschied gemeistert...!


Den Rest des Tages widmen wir uns dem Kaffeetrinken, Klönen, Abendessen und – wen wundert’s − noch mal Klönen. Gesprächsstoff liefern unsere Airedales schließlich zuhauf! Dazwischen turtelt Sir Henry mit Erna, und die kleine Luzie hat nach zweistündiger Schlafpause auf dem Hotelzimmer wieder ausreichend Energie getankt, um ihren gerade-mal-eben-noch-Baby-Charme spielen und sich auch noch für den Rest des Tages hemmungslos knuddeln zu lassen.


An diesem Abend sind auch die Züchter des Zwingers „Daniel’s“ gekommen, Gerhard und Klothilde Jakoby, und stellen mit den drei anwesenden Daniel’s-Airedales: Kenzo, Nova und TomTom die stärkste Fraktion dar (allerdings dicht gefolgt von den drei Causehofern: Coco, Gina und Gonzo).

Alle sind ziemlich k.o., und doch will der Gesprächsstoff einfach nicht ausgehen, wir sitzen bis spät am Abend, der harte Kern sogar bis nach 1 Uhr nachts! Ob das nicht doch am „Wildsautropfen“ gelegen hat?


Der Sonntag beginnt dementsprechend ruhig, in der Früh trifft man nur vereinzelte Airedales − die im Gegensatz zum verschlafenen anderen Ende der Leine natürlich putzmunter sind. Luzie und Gonzo nutzen den fast menschenleeren Parkplatz gleich mal zum Toben, und Gonzo beglückt den einzigen Nicht-Hundefreund weit und breit spontan mit einem Besuch im Kofferraum von dessen Auto, was beim Frühstück natürlich für allgemeine Heiterkeit sorgt.


Bevor die ersten am Vormittag nach Hause fahren, gibt’s vor dem Hotel das Abschieds-Gruppenfoto, und da auch das Wetter weiterhin mitspielt, beschließt gut die Hälfte der Truppe, vor der Abreise noch einen ausgedehnten Spaziergang rund um Heigenbrücken zu machen. Für ein paar ist das Airedale-Wochenende aber damit noch immer nicht vorbei – sie bleiben bis Montag und werden von denen beneidet, die wieder arbeiten gehen müssen.


Denn das Hotel ist wirklich klasse, und damit meine ich jetzt mal nicht das gute Essen, die schönen Zimmer oder dass man sich dort mit Massage und Sauna verwöhnen lassen kann, von der herrlichen Landschaft ganz abgesehen. Die Atmosphäre ist einfach angenehm. Die Familie Samer und ihre Mitarbeiter haben uns und unsere Hunderasselbande so herzlich und zuvorkommend aufgenommen, dass es eine Freude war, das Wochenende dort zu verbringen (wenn auch die anderen Hotelgäste sicher nicht alle unsere Freude teilen konnten).

Wir danken Familie Samer ganz herzlich und würden alle sehr gerne wiederkommen!


Denn trotz verbreiteten Muskelkaters stand noch vor Ende des Treffens für alle fest – das machen wir wieder.

Wir haben uns alle bestens verstanden, hatten sehr viel Spaß miteinander, der Austausch mit anderen – nein: vielen anderen Airedale-Besitzern ist einfach unschlagbar, und unter den Hunden gab es nur kleinere Keilereien, die sich gut im Zaum halten ließen.


Alles hat gepasst: nette Menschen, tolle Hunde, ein schönes Hotel mit feinem Essen – das alles bei

herrlichem Wetter – kurzum: ein perfektes Wochenende.



redchili und Bettina


Hier nocheinmal alle bisherigen Fotos:

Anette und Matthias

Kenzo

Bettina und Thomas






[Dieser Beitrag wurde am 08.11.2008 - 10:15 von Bettina aktualisiert]



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_sijuto
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Reisebericht Spessart - AT-Forumstreffen 2008

Beitrag von rb_sijuto » Fr 7. Nov 2008, 22:46


Hallo Antje, hallo Bettina,

ganz herzlichen Dank für diesen tollen Bericht!

Er trifft es 100%ig!

Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Fr 7. Nov 2008, 23:22

sijuto hat geschrieben:

Er trifft es 100%ig!

Stimmt!!



Uschi


rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Fr 7. Nov 2008, 23:41


Freut mich sehr, daß Ihr anscheinend ein wunderschönes und lustiges Wochenende hattet! Danke auch von einer Nichtmitreisenden für diesen Bericht und die tollen Fotos!


LG Susan


rb_Waldmaus
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Beitrag von rb_Waldmaus » Sa 8. Nov 2008, 06:21


Hallo auch ich möchte mich Susan anschließen, es muß wirklich sehr schön gewesen sein und ich beneide euch alle Gruß Waltraud


rb_Gaby
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Beitrag von rb_Gaby » Sa 8. Nov 2008, 13:17


Hallo Antje und Bettina,


auch von mir ein herzliches Dankeschön für den tollen Bericht, genau so wars, freu' mich schon auf nächstes Jahr.


Gruß Gaby


rb_Heidemarie
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Beitrag von rb_Heidemarie » Sa 8. Nov 2008, 17:20


Hallo Antje, hallo Bettina,


besser hätte man es nicht sagen können. Einfach super, wunderbar geschrieben.



Heidi mit Coco und Gina



Natürlich kann man ohne Hund leben - es lohnt sich nur nicht.

rb_Susa
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Beitrag von rb_Susa » Sa 8. Nov 2008, 18:26


Hallo Ihr Zwei,


danke für den schönen Wandertag-Bericht! Genauso war es - und heute vor einer Woche saß ich um diese Zeit vor einem leckeren Stück Schokoladentorte und ließ es mir in fröhlicher Strubbelschnutenrunde gut gehen! Es war herrlich


Liebe Grüße von Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_THSFan
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Beitrag von rb_THSFan » Sa 8. Nov 2008, 19:08


Toller Bericht! Superschön und sehr lebhaft geschrieben. Muss toll gewesen sein.


Grüße

Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

rb_Freddy
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Beitrag von rb_Freddy » Sa 8. Nov 2008, 19:30


Hallo zusammen,


auch von mir,als "Nichtmitwanderer" ein Dankeschön für den gelungenen Bericht und die schönen Fotos. Da bekommt man einen guten Eindruck....vielleicht klappt es ja nächstes Jahr bei mir auch...


LG

Freddy und Felix, der gerade in diesem Moment seine Strubbelschnute auf meine schreibende Hand gelegt hat ......diesen Augen kann ich nicht länger wiederstehen...


PS:Felix bekommt um 18:30 immer sein Abendfutter, heute hätte ich ihn fast vergessen....gut das er die Uhr lesen kann......auf die Minute genau...

[Dieser Beitrag wurde am 08.11.2008 - 18:45 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

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