BP-Prüfung? oder doch nicht? oder anders?

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vanja
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BP-Prüfung? oder doch nicht? oder anders?

Beitrag von vanja » So 13. Feb 2011, 22:16

Hallo zusammen,

auf der HP Weser-Ems (die Windhunde betreffend) erschien gerade der Nachtrag zur JHV 2011.

Wenn ihr dort einmal herunterscrollt bis Seite 7 ganz unten: Anhang A: DWZRV-Verhaltenstest dann wäre ich euch verbunden.

Schaut euch das doch bitte einmal an.

Ich finde das, was dort steht doch etwas sehr merkwürdig und hätte gerne eure Meinung dazu gelesen.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
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Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
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GabyP
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Re: BP-Prüfung? oder doch nicht? oder anders?

Beitrag von GabyP » Mo 14. Feb 2011, 07:40

Hallo, Ilona,

im großen ganzen finden sich diese Sachen auch bei der Zuchtzulassungsprüfung für alle 29 KfT-Terrierrassen.

Was mich stört:
Wieso geht der Leistungsbeurteiler bei großen Hunden in die Hocke?
Beim Anbindetest wird nicht beschrieben, ob der Hund "wütend" sein darf.

Den Bedrängungstest finde ich eine Unverschämtheit. Okay, auch in "bedrängt" soll heutzutage kein Hund mehr beißen, aber es sollte schon dabei stehen, ob der Hund z.B. knurren darf oder ob ein Zurückweichen des Hundes erlaubt ist.

Und beim Laufen an der Leine: wieso läßt ein Zerren an der Leine eine Beurteilung zu, aber Gehorsam nicht? Bei dem Test geht es ja nicht ums Gangwerk, sondern ums Verhalten.

Der Verhaltenstest scheint ein bißchen so zu sein: "Windhunde sind was ganz besonderes, aber bitte nicht zu sehr!"

Viele Grüße

vanja
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Re: BP-Prüfung? oder doch nicht? oder anders?

Beitrag von vanja » Mo 14. Feb 2011, 13:33

Und beim Laufen an der Leine: wieso läßt ein Zerren an der Leine eine Beurteilung zu, aber Gehorsam nicht? Bei dem Test geht es ja nicht ums Gangwerk, sondern ums Verhalten.

Der Verhaltenstest scheint ein bißchen so zu sein: "Windhunde sind was ganz besonderes, aber bitte nicht zu sehr!"
schrieb GabyP

Hallo Gaby,

was mir aufstößt ist, daß ein allzu gehorsamer Hund durchfällt wohingegen eine Zerrleistung belohnt wird. Das will mir einfach nicht in den Kopf. Die Windhunde haben sie ja sogar noch in drei verschiedene Kategorien eingeteilt. Auch den Windhundbesitzern kann man die Erziehung ihrer Hunde näher bringen. Beim Ulyx brauche ich nur die Hand an die Jackentasche zu legen und schon ist der Hund wieder bei mir. Ich glaube mit dieser Übung würden wir doch glatt durchfallen.
Auch der Ablauf erscheint mir irgendwie total unklar. Geht derjenige, der die Prüfung abnimmt, mit und gibt die Anweisung nach 30 Schritten nach rechts und dann nach links oder was auch immer ansteht, oder muß das Schema vorher geübt werden. Welcher Hundeplatz übt mit Hunden Leinenzerren, aber kein Gehorsam. Irgendwie finde ich das Ganze nicht wirklich gut durchdacht.
Wieso geht der Leistungsbeurteiler bei großen Hunden in die Hocke?
Ein Versuch die Hundeausbilder mit Niveau nachzumachen? Da hat derjenige aber nicht geschnallt, daß das wohl Quark ist.
Beim Anbindetest wird nicht beschrieben, ob der Hund "wütend" sein darf.
Das ist ganz einfach zu erklären. Wenn es da nicht steht, dann kann es auch nicht so sein, also wird Hund nicht wütend und alles ist gut. Wütende Hunde gibt es nicht. Es gibt nur ausgesprochen freundliche und umgängliche Hunde.
Heutzutage wird nicht ausgesprochen was eher negativ auffallen könnte. Mußte ich in den vergangenen Jahren mühsam lernen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, manchmal könnte ich schreien über einen solchen Blödsinn.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
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Freddy

Re: BP-Prüfung? oder doch nicht? oder anders?

Beitrag von Freddy » Mo 14. Feb 2011, 15:39

Hallo zusammen,
GabyP hat geschrieben:Beim Anbindetest wird nicht beschrieben, ob der Hund "wütend" sein darf.


Ich würde es schon so sehen, das er wütend sein darf.... aber er darf folgende Verhaltensweisen, wie auch bei den anderen Subtests, nicht zeigen:

- Beißen oder massives Schnappen, sofern dies nicht spielerisch oder distanziert erfolgt

- heftiges Drohen

- extreme Erregbarkeit, geringes Beruhigungsvermögen

- extremes Vermeidungsverhalten

- u.a.


Wobei ich "heftiges Drohen" nicht mit "Knurren" gleichsetzen würde. Und "Zurückweichen" ist in meinen Augen kein "extremes Vermeidungsverhalten".

Diese Kriterien sind natürlich sehr dehnbar und interpretationsfähig....ich denke man müßte das mal in Natura sehen, um sich ein Urteil darüber zu bilden.

Die gleichen obengenannten Gesichtspunkte gelten ja auch für den Bedrängungssubtest. Wobei sich mir die Frage stellt, ob es sich mehr um ein zufälliges, ungeschicktes Bedrängen des Hundes handelt oder ein deutlich aggressives, gewolltes Bedrängen oder gar Treten? Bei letzterem würde ich dem Hund schon zubilligen sich zu wehren, zu knurren und bei Wiederholung auch in Notwehr zuzubeißen.

LG
Freddy mit Felix, der einem Menschenbein lieber ausweicht...

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