Liebe Airedalefreunde,
Zum Beitrag der LR: Der Airedale-Terrier in der Leistungszucht, der Terrier 03/09/ Seite 23-25
Ich frage mich immer noch, auch nach mehrfachem Lesen, was der Beitrag eigentlich bezwecken sollte? Sollte er etwa den Hundesport und die Zucht in der Vergangenheit im Westen in ein schlechtes Licht stellen? Der Beitrag ist nichts anderes als eine einseitige Darstellung der damaligen Zucht des KfT, aus der Sicht eines Züchters von Leistungshunden, dessen Hunde schon damals, von der Anatomie her, weit hinter denen nach Standard gezüchteten AT lagen.
Alle Vorfahren unserer Rasse sind nun mal Engländer. Ich verstehe auch solche Bemerkungen nicht, dass sich durch die Einfuhr von englischen Hunden die Qualität in der Leistung der Hunde unserer Rasse verschlechtert haben soll, uns züchterisch irgendwie weiterbringen kann, oder hätten unsere Züchter damals immer wieder auf den gleichen Linien weiterzüchten sollen? Gerade Hunde aus einem bestimmten englischen Zwinger, aus dem immer wieder gute Hunde importiert wurden, waren nicht nur schön, sondern auch leistungsstark. Der Airedale stammt nun mal aus England, wie der Deutsche Schäferhund aus Deutschland. Ich möchte nicht wissen, was passieren wird, wenn weiterhin immer wieder auf extrem ingezüchteten Linien gezüchtet wird. Die ersten Resultate haben wir schon. Aggressivere Hunde (Angstbeißer), kleinere Würfe, Unfruchtbarkeit, Krankheiten, die wir noch vor kurzem nicht kannten, etc., etc.
Unsere Züchter und der KfT haben in den vergangen Jahrzehnten ganze Arbeit geleistet. Wenn ich mir die Beißstatistik des Hessischen Innenministeriums ansehe, ist dort kein einziger Airedale gelistet.
Was aus einem ursprünglichen gutmütigen Metzgerhund wie dem Rottweiler werden kann, wenn über einen längeren Zeitraum entsprechend züchterisch selektiert wird und die Junghunde wiederum in die entsprechenden Hände kommen, kann man z.B. hier nachlesen:
http://www.hna.de/hessenstart/00_200902 … er_ei.html
http://www.fr-online.de/_em_daten/_herm … tistik.pdf
Ich wünsche mir und hoffe, dass dem AT ein ähnliches Schicksal erspart wird. Jedoch sind wir mit den neuen Körbestimmungen und den damit verbundenen Auslegungen unserer LR auf dem besten Weg dahin.
Ein Hund, der nicht im Wehrtrieb steht, kann eine Körung im KfT nicht bestehen.Anders kann ich die Sätze aus dem Terrier 03/09 unseres LR nicht verstehen.
Der Terrier 03/09 seite 23 bis 25 hat geschrieben:
1. Der Helfer soll während des Schutzdienstes die Stärken und die Schwächen eines Hundes aufzeigen. Für den Leistungsrichter muss erkennbar werden, welche anlagebedingten Qualitäten der zu prüfende Hund besitzt.
Zu 1. Sind hier die anlagebedingten Qualitäten des zu prüfenden Hundes die Fähigkeit durch den Stockhagel des Figuranten an den Ärmel zu kommen? Auch das ist trainierbar! Aber nur über Wehrtrieb! Und das wurde vor der Körung in Herten, wie im Artikel der Zeitung „Terrier“ beschrieben, xmal im Vorfeld und sogar mit dem Körhelfer trainiert. Somit hat diese Beurteilung überhaupt keine Aussagekraft.
der terrier 03/09 hat geschrieben:
2. Die entsprechenden Helferanweisungen laut Prüfungsordnung, bindend für alle Helfer, sind natürlich bekannt. Sollte es bei einer Körung tatsächlich zu einer Verletzung gekommen sein, so war dies mit Sicherheit ein Unfall und auf keinen Fall gewollt. Jeder aktive Helfer weiß, wie schwer es ist, einen Hund auf hohem Niveau zu figurieren. Es muss so gearbeitet werden, dass es zu keinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen für Hund und Helfer kommen kann. Aber wie bei jedem Sport können Fehler auftreten. Es darf nicht sein, aber es passiert.
Zu 2. Sorry, zwischen dem geschriebenen und dem was tatsächlich bei Körungen insbesondere der in Nürnberg vorfiel, liegen Welten. Welche Anweisungen der HL vom Leistungsrichter erhielt, müsste den LR bekannt sein. Oder hat der HL, der nun LRA werden soll, aufgrund der Tatsache, dass er bei einem der ersten Hunde zu Fall kam, bei den darauf folgenden Hunden überreagiert? Es kam zu einer Verletzung. Eine Hündin wurde derartig verletzt, dass sie seit diesem Vorfall nicht mehr für den, von ihnen zitierten „großen Sport“ zu gebrauchen ist. Diese Hündin war im Vorjahr noch unter den besten bei der KLSP. Auch andere Hunde hatten Hämatome unter der Haut und mussten anschließend von ihren Besitzern gepflegt werden. Siehe auch Mariannes Artikel im Forum.
Terrier 03/09 hat geschrieben:
3. Hier ist der Unterschied zwischen einer VPG-Prüfung und einer Körung zu erkennen. Wenn bei einer VPG-Prüfung (Sportveranstaltung) ein mittelmäßig veranlagter Hund von seinem Hundeführer sehr gut ausbildet wurde, so kann dieser durchaus eine vordere Platzierung erreichen. Dies spricht dann für die Fähigkeit eines Ausbilders.
Ganz anders sieht das bei einer Körung (Zuchtveranstaltung) aus. Hier geht es nicht um die Ausbilderfähigkeiten eines Hundeführers, sondern um das Erkennen von TSB (Triebveranlagung, Selbstsicherheit, Belastbarkeit).
Zu 3. Als einfacher Airedalebesitzer und Hobbyhundesportler müsste ich eigentlich nicht darauf hinweisen, dass bei jeder VPG-Prüfung in einem VDH-Verband eine TSB Bewertung vom LR abgegeben wird. Dies ist Bestand der PO, nachzulesen in der VDH Prüfungsordnung. Und wenn in der Körordnung steht Prüfung analog VPG1, dann sollte diese dann auch dementsprechend durchgeführt werden und nicht zu einem Härtetest umgestaltet werden.
Terrier 03/09 hat geschrieben:
3.§1
Die Körung ist eine Zuchtveranstaltung zur Testierung besonderer Qualitätsmerkmale eines zur Zuchtverwendung vorgesehenen Airedale Terriers. Sie basiert auf den Prinzipien der Bestenauslese zur wirkungsvollen Förderung der Qualität der Rasse, um hinsichtlich Anatomie und Verhaltenssicherheit den Gebrauchswert des Airedale Terriers zu erhalten und zu fördern.
Diese Bestenauslese wollen wir in unseren Körprüfungen durchführen. Hinsichtlich der Bestenauslese in der Anatomie, gab es ein Gespräch zwischen dem 1. Vorsitzenden, Herrn Ritz, dem Zuchtrichterobmann, Herrn Himmrich und den Kör-Zuchtrichtern und Kör- Leistungsrichtern. Gemeinsam verständigte man sich darauf, dass die Teilnahmebedingungen hinsichtlich der Ausstellungsergebnisse geändert werden sollten. Zukünftig sollten auch die Airedale Terrier bei einer Anmeldung zu einer Körung drei Ausstellungsergebnisse mit „vorzüglich“ nachweisen. Dies bedeutet eine Anpassung der Körordnung für Airedale Terrier an die der anderen Rassen im KfT.
Zu 3. Diese sogenannte Bestenauslese dokumentiert lediglich die Fähigkeit des Hundes am Tage der Körprüfung die Schläge des Figuranten auszuhalten, dabei den Griff zu setzen und zu halten. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein Schritt in die richtige Richtung ist, dass diese Besten künftig auch mindestens 3 x V auf Ausstellungen nachweisen müssen und wenn es eine wirkliche Bestenauslese sein soll, dann gehört nach meinem Erachten auch noch mindestens ein nationaler Championtitel dazu.
Denn wenn ein Airedale alleine in der Gebrauchshundeklasse steht, erhält er öfters noch sein V, weil schön getrimmt, obwohl ein SG oder gar ein G angemessen wäre.
Besonders negativ finde ich in dem Beitrag die öffentliche Bewertung der Prüflinge, dies widerspricht den Anweisungen des Leitfadens für Leistungsrichter des VDH, der für alle Leistungsrichter verbindlich ist.
Hier meine ich besonders folgende Passagen:
Jeder der Internet-Anschluss hat und der Deutschen Sprache mächtig ist, hat innerhalb kürzester Zeit die Namen der oben öffentlich kritisierten, durchgefallenen Teams heraus.Der Terrier 03/09 hat geschrieben:
Nun zur Durchfallquote unserer Körungen:
Im Vorfeld einer Anmeldung zu einer Körung sollte ein jeder Besitzer erst prüfen, ob überhaupt die Voraussetzungen für die Teilnahme gegeben sind. So sind wegen Über- bzw. Untergröße vier Hunde durchgefallen. (Unter Berücksichtigung einer Toleranz von +- 3%).
Die erlaubte Größe ist in der Körordnung nachzulesen.
Wenn sich ein Hundeführer mit seinem VPG III-Hund - ohne sich über den Ablauf einer Körung zu informieren- einer solchen Prüfung stellt, dann ist das verantwortungslos gegenüber seinem Hund. Der Hund hatte laut Leistungskarte zwei VPG III abgelegt. Bei einer war der Hund im Schutzdienst durchgefallen, bei der anderen wurde der Hund mit TSB „vorhanden“ bewertet.
Wenn ein Hundeführer eine 22 Monate alte Hündin in eine solche Prüfung schickt, dann frage ich mich, wie er das verantworten konnte. Die Hündin war vollends überfordert. (Körordnung geändert, Mindestalter ist jetzt 24 Monate)
Für die Körung in Herten ist intensiv geübt worden. Nicht nur mit Übungshelfern, sondern auch mit dem gesetzten Körhelfer wurde geübt. War es nicht so, dass die entsprechenden Figuranten teilweise von einer Teilnahme abgeraten haben? Gerade wenn man auf eine über dreißigjährige hundesportliche Erfahrung zurückblicken kann, dann sollte man das Leistungsniveau seines Hundes abschätzen können und dann eventuell auf einen Start verzichten. Die allererste Verantwortung für seinen Hund übernimmt der Hundeführer mit seiner Meldung zu einer solchen hochkarätigen Prüfung. Laut Körordnung soll es eine „Bestenauslese“ sein.
(Siehe hierzu auch den Beitrag von Uwe Skrzypczak im Forum)
Wer mit einem Wackelkandidaten zu einer überregionalen Prüfung antritt, muss damit rechnen, dass der Hund das gewünschte Prüfungsziel nicht erreicht. Man sollte dann nicht den Schuldigen bei dem Helfer oder Leistungsrichter suchen, sondern überlegen, ob sein Hund tatsächlich nicht zu den „Besten“ gehört.
Aus dem Leitfaden für Leistungsrichter:
3. Stellung des Leistungsrichters
Die Aufgabenstellung der LR u. a. als Funktionsträger ihres AZG-MV an herausgehobener Stellung erfordert es, dass sein eigenes Verhalten die notwendige Autorität sicherstellt, um auch hierdurch das Ansehen des Hundesportes zu fördern.
Hierzu ist es z. B. erforderlich, dass das Verhalten unter den LR der verschiedenen AZG-MV kameradschaftlich bleibt. Abwertende Äußerungen über Leistungen bei Prüfungen sind in der Öffentlichkeit zu unterlassen.
Quelle: http://www.kft-online.de/_data/KfT-Leis … g_0305.pdf
Drei Leistungsrichter, inklusive Obmann haben diesen Artikel im Terrier unterschrieben. Sie haben gegen die Anweisungen des VDH verstoßen, indem Sie abwertende Äußerungen über die Prüflinge getätigt, auf der HP des Fördervereines sowie im Terrier 03/09 veröffentlicht und somit einem breiten Publikum zugänglich gemacht haben.
Es wurde mit diesem Artikel und der Art der Gestaltung des Körschutzdienstes dem Ansehen des Hundesports, bzw. den Hundesportlern unserer Rasse durch die öffentlich gefassten abwertenden Bemerkungen massiv geschadet.
Ist dieser Weg der richtige, um den Leistungssport in D zu fördern und zu erhalten?
Nicht nur ich habe da ganz große Bedenken!
Grüße aus dem Schwarzwald
Uli und Kenzo
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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