Beitrag
von SiWolke » Mo 12. Aug 2019, 07:00
Lutz hat hervorragend kommentiert.
Ich hatte im Training mal einen Schäferhund eines Geschäftsmanns, der den Laden und die Wohnung bewachen sollte.
Ihm wurde als Welpe weder Kontakt zu Hunden noch zu Menschen erlaubt.
Er bewachte 5 jähre lang hervorragend. Die Leute hatten aber nicht die Führung und beim Spaziergang lief er frei. Er hat alles selbst geregelt.
Dann kam der Tag als er plötzlich eine Frau draussen angriff, sie erschien hinter einem Glascontainer. Beide waren erschrocken. Er biss. Ich wurde gerufen. Er hatte auch schon mehrmals den Postboten versucht anzugreifen.
Ich sollte plötzlich ein Lamm aus ihm machen. Bei der Aggressionsprobe, nachdem ein Maulkorb angewöhnt wurde ( die Probe ist dem Wesenstest entnommen) entpuppte er sich als nicht kontrollierbar.
Schüler gingen am Grundstück vorbei, ich fand ein Loch im Zaun. Das Ordnungsamt war uns im Nacken.
Das mit dem Lamm oder Kontrolle scheiterte an den Leuten und an der Beisshemmung, die nicht mehr vorhanden war. D.h. für diesen Hund gab es nur noch Maulkorb und Leinepflicht. Wäre er nochmal auffällig, würde er eingeschläfert.
Der war dann was für einen Profi.
Also lieber mit einem Hund rumlaufen, der nicht offensiv vorgeht und dir die Führung abgibt, das gilt allerdings auch für Freundlichkeit. Mach dich interessanter als die Menschen die sie begrüßen will.
Im Garten kannst du versuchen, sie etwas bewachen zu lassen. Ein Spielzeug. Oft bleiben die Hunde beim Spielzeug, knurren und fixieren. Wenn sie doch vorgehen, haben sie es oft im Maul und können nicht beissen. Aber trotzdem Vorsicht, denn sie unterscheiden dann manchmal nicht Freund und Feind!! Im Garten darf Perle bei mir nichts selbst entscheiden, es ist mir Wurscht ob da jemand reingeht, und jetzt hat sie einmal geknurrt, dann aber den Postboten freudig begrüßt, zum Glück, er muss in den Garten gehen zum Briefkasten. Ich habe sie aber scharf abgerufen.
Im Haus knurrt sie manchmal wenn ihr etwas unheimlich ist, dann lobe ich sie, sag danke und schick sie auf ihren Platz, damit es nicht eskaliert.
Beim Spaziergang wollten meine Hunde auch immer zu anderen Menschen um sie stürmisch zu begrüßen. Durch das Tragen eines Futterbeutels, den ich auch zum Training benutze, hat sich das komplett gegeben. Außerdem gibts bei mir das Kommando "HALT", es bedeutet für Perle sofort anzuhalten und ruhig stehenzubleiben, bis ich bei ihr bin und weitere Massnahmen beschliesse.
Sie hat Probleme, Menschen, Wild, Hunde aus den Augen zu lassen und sich umzudrehen und zu kommen, deshalb ist es besser ich lasse sie beobachten, Hauptsache sie bleibt auf dem Fleck stehen bis ich bei ihr bin.
Zu Kommen wird jetzt als Folge trainiert. Sie ist ja noch keine 2, war erst einmal läufig und das Erwachsenenverhalten kommt gerade erst.
Ich begegne oft komischen Personen, im Wald. Da läuft Perle noch an der Schleppleine wegen dem Jagdtrieb. Ich tue aber so als ob sie freiläuft und dann gibts"HALT". Die entgegenkommenden warten dann brav, bis ich bei ihr bin. Das flößt Respekt ein, weil es so aussieht als ob ich den Hund kontrollieren muss.
Quira, Torri, Mickey, Sam R.I.P. aktuell: Perle